EU

Handfeste Ergebnisse liefert Gastgeber Herbert Kickl von Österreichs Rechtsaußenpartei FPÖ nicht beim informellen EU-Migrationsgipfel. Dafür eine Lektion in Sachen Populismus. Für einen handfesten Eklat sorgt Italiens Matteo Salvini. Von Christian Bartlau, Wien

Auf dem EU-Innenministertreffen liefern sich Italien und Luxemburg ein heftiges Wortgefecht. Als der italienische Ressortchef Salvini afrikanische Einwanderer mit Sklaven vergleicht und gegen Luxemburg schießt, bleibt das nicht lange unbeantwortet.

Der Vorsatz von EU-Kommissionschef Juncker, ein Freihandelsabkommen mit dem afrikanischen Kontinent zu schließen, fasst offenbar Fuß. Brüssel plant bereits mit dem künftigen EU-Haushaltsrahmen. Doch sicher ist das Projekt noch nicht.

Selbst die Abgeordneten der Europäischen Volkspartei stimmen im Europaparlament deutlich für die Einleitung eines Rechtsstaatsverfahrens gegen Ungarn. Orban rechnet damit, dass das auch Konsequenzen für seine Fidesz-Partei haben könnte.

Im November könnten neue US-Sanktionen gegen den Iran den Handel mit der Europäischen Union lahmlegen. Teheran und Brüssel suchen bereits nach Alternativen. Die EU sieht eine Art Tauschbörse als einzigen Weg, die Handelskanäle offenzuhalten.

Sollte es nicht zu einer Brexit-Vereinbarung kommen, will Großbritannien vorbereitet sein. Der britische Brexit-Minister klärt in einem Hinweis-Katalog die besonders umstrittene Frage des künftigen Grenzverkehrs - aber auch weitaus alltagsrelevantere Themen.

2013 enthüllt Edward Snowden, dass der britische Geheimdienst massenhaft Internet-Daten ausspäht. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte urteilt nun: Die Praxis verletzt das Recht auf freie Meinungsäußerung und den Schutz des Privatlebens.

Pünktlich zum Beginn der Herbstferien in vielen deutschen Bundesländern legen Ryanair-Flugbegleiter erneut ihre Arbeit nieder. In Belgien, Italien, Spanien, Portugal und den Niederlanden wird dann gestreikt. Ein "Reisechaos" erwartet die Airline dennoch nicht.

Das diplomatische Verhältnis von Berlin und Moskau wird derzeit durch internationale Themen wie Syrien oder den Ukraine-Konflikt auf die Probe gestellt. Dennoch blickt Russlands Außenminister Lawrow optimistisch in die Zukunft.

Die Amtszeit von EU-Kommissionschef Juncker neigt sich dem Ende zu. In seiner letzten Rede zur Lage der Union spricht er von der "Stunde der europäischen Souveränität". Und muss sich Realitätsverweigerung vorwerfen lassen. Von Issio Ehrich

• Reform des Asylsystems gefordert Juncker will EU-Grenzschutz ausbauen