Europäischer Gerichtshof EuGH

Sobald eine angestellte Frau weiß, dass sie ein Kind erwartet, gilt für sie Kündigungsschutz. In Deutschland. In Spanien eigentlich auch. Wenn es sich jedoch um einen betriebsbedingten Massenrauswurf handelt, entfällt der Schutz, wie der EugH nun urteilt.

Die Einschätzung des Generalanwalts am Europäischen Gerichtshof ist eindeutig: Die Abholzung von Bäumen im polnischen Bialowieza-Urwald verstößt gegen EU-Recht. Die Begründung der Regierung reiche nicht aus, um das Vorgehen zu rechtfertigen.

Ausgerechnet in Europas ältestem Wald roden polnische Förster Zehntausende Hektar. Nun äußert sich der Europäische Gerichtshof zu der umstrittenen Abholzung. Umweltschützer fürchten weiteren Kahlschlag.

Ungarn weist einen Asylbewerber ab. Er hatte angegeben, aufgrund seiner Homosexualität in seiner Heimat Nigeria verfolgt zu werden. Ein Psychologe bewertet diese Aussage als "nicht glaubwürdig". Doch der EuGH entscheidet nun: Das Gutachten ist unzulässig.

Das im Anti-Doping-Kampf seit Jahren praktizierte Meldesystem für Athleten steht im Einklang mit der Menschenrechtskonvention. Zu dieser Entscheidung kommt der Europäische Gerichtshof. Die Reaktionen auf dieses richtungsweisende Urteil sind gespalten.

Gilt der Vaterschaftsurlaub auch für Frauen, deren Partnerin ein Kind bekommen hat? Nein, urteilt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte im Fall einer Französin - verweist aber auf eine Alternative.

Arbeitnehmer können arbeitslos werden - Selbstständige aber auch. Für EU-Richter also kein Grund, zwischen ihnen groß zu unterscheiden. Haben letztere in einem EU-Land Abgaben entrichtet, haben sie auch Ansprüche und dürfen bleiben.

Inhaber von Markenrechten oder Ursprungsbezeichnungen verstehen bei ihren Waren keinen Spaß. So auch die Franzosen, die sich daran stören, dass ein Eis von Aldi als "Champagner Sorbet" verkauft wird. Nicht nur das Getränk sei exklusiv, sondern auch der Name.

Die Scheidung einer Ehe durch ein Scharia-Gericht ist in Deutschland nicht gültig. Das entscheidet der Europäische Gerichtshof in Luxemburg und bezieht sich damit auf den Fall eines deutsch-syrischen Ehepaares, das 1999 in Homs geheiratet hatte.

Der Fahrtenanbieter Uber erregt seit seiner Gründung die Gemüter der Wettbewerber. Nun hat der Europäische Gerichtshof erstmals das Geschäftsmodell definiert. Die Entscheidung hat weitreichende Folgen.