Sturmgewehr G36

Hat sich das Verteidigungsministerium im Umgang mit der wichtigsten Infanteriewaffe der Bundeswehr verzettelt? Einem Bericht zufolge wollten Waffenexperten das Standardgewehr G36 schon vor mehr als einem Jahr verbessern.

Haben Probleme mit dem G36 Soldaten im Einsatz gefährdet? Warum gab es mehr als drei Jahre lang widersprüchliche Gutachten zur Treffsicherheit und kaum Konsequenzen? Ministerin von der Leyen betreibt großen Aufwand, um für Aufklärung zu sorgen.

Ein geheimes Papier belegt einem Medienbericht zufolge: Das Verteidigungsministerium wusste seit Jahren von den Mängeln an der Bundeswehr-Standardwaffe G36. "Leib und Leben" seien womöglich gefährdet, das Serienmodell heimlich umkonstruiert worden.

Die Probleme beim Sturmgewehr G36 sind seit Jahren bekannt. Das Verteidigungsministerium reagiert erst jetzt - mit einer Kommission. Der Linken geht das nicht weit genug. Sie wittert Vertuschungsgefahr und weitere "miese Deals" mit der Rüstungsindustrie.

Leicht und einfach sollte das Bundeswehr-Standardgewehr sein. Und so sei mehr eben nicht drin gewesen als das G36, sagt der Wehrbeauftragte. Immerhin habe dies Soldaten wohl nicht in Gefahr gebracht.

Seit Jahren beschweren sich deutsche Soldaten, dass ihre Gewehre im Einsatz Probleme bereiten. Nun räumt dies auch Verteidigungsministerin von der Leyen erstmals ein. Mittelfristig muss die Truppe eventuell mehr als Hunderttausend "G36" ersetzen.

Die Treffsicherheit des Sturmgewehrs G36 der Bundeswehr beschäftigt den Verteidigungsausschuss und könnte sogar noch Gegenstand eines Untersuchungsausschusses werden. Obgleich die Kritik an der Waffe schon Jahre währt, wird sie weiter angeschafft.

Heckler & Koch geht mit dem Bundesrechnungshof hart in Gericht. Die Behörde habe keine wehrtechnische Kompetenz und provoziere dennoch mit nicht erwiesenen Behauptungen einen erheblichen Reputationsschaden für die Waffenschmiede.

Die G36 ist das Standardgewehr der Bundeswehr. Doch mit der Waffe gibt es immer wieder Probleme. So wird bei langen Schusssalven der Lauf so heißt, dass er sich verzieht und die Schussgenauigkeit dahin ist. Das Problem ist bekannt - und wird verschleiert.

Es ist ein leidiges Thema für die Truppe: Soldaten klagen immer wieder über mangelhafte Ausrüstung. Auch die Hauptwaffe, das G36-Sturmgewehr, gerät in die Kritik. Jetzt stoppt das Verteidigungsministerium gar den Kauf weiterer Modelle.