Gaspreis

Das Bundeskartellamt leitet gegen weitere Gasversorger ein Missbrauchsverfahren wegen des Verdachts überhöhter Preise ein. Inzwischen wurden 41 Versorger aufgefordert, dem Kartellamt ihre Preisbildung offen zu legen. Bereits im März hatte die Behörde rund 35 Missbrauchsverfahren bekannt gegeben. Im Visier der Ermittler sind Unternehmen aus allen Regionen Deutschlands.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat einer Klage von rund 160 sächsischen Verbrauchern gegen die Erhöhung ihrer Gaspreise stattgegeben. Eine Klausen in den Verträgen wurde für unwirksam erklärt.

Der staatliche russische Energieversorger Gazprom hat für das Jahr 2008 höhere Gaspreise für die Abnehmer in der Europäischen Union angekündigt. "Wir gehen davon aus, dass der Durchschnittspreis 2008 bei 378 Dollar liegt. Er kann aber auch die Marke von 400 Dollar erreichen", sagt Gazprom-Chef Alexej Miller.

Viele Verbraucher stöhnen über die hohen Gaspreise. Das Kartellamt nimmt vor diesem Hintergrund zahlreiche Anbieter unter die Lupe und stellt fest, dass es an Wettbewerb mangelt. Die Behörde leitet gegen rund 35 Gasversorger, darunter auch mehrere Stadtwerke, ein Missbrauchsverfahren ein. Möglicherweise hagelt es jetzt Bußgelder.

Für viele Mieter und Immobilienbesitzer wird 2008 ein teures Jahr: Die Gaspreise steigen weiter. Ein Wechsel des Gasanbieters kann hunderte Euro sparen. Einiges sollte dabei aber beachtet werden.

Rund ein Fünftel der Versorger in Deutschland hebt nach einem Zeitungsberichte in den kommenden Wochen die Gaspreise an. Danach wollen mindestens 140 Versorger ihre Preise im März oder April um bis zu 14 Prozent heraufsetzen.

Die größte deutsche Ferngasgesellschaft E.ON Ruhrgas hat zum 1. April eine weitere Preiserhöhung für Erdgas angekündigt. Hintergrund seien die gestiegenen Ölpreise, an die der Gaspreis über eine Preisformel gebunden sei, sagte der designierte E.ON Ruhrgas-Chef Reutersberg.

Das weltgrößte Gasunternehmen Gazprom hat der Ukraine wegen nicht bezahlter Rechnungen mit einem Lieferstopp gedroht. Die Versorgung der EU sei nicht gefährdet, beteuert das Management.

Angesichts steigender Energiepreise fordert Bundesumweltminister Gabriel niedrigere Strom- und Gaspreise für arme Haushalte. "Alle Energieversorger sollten dauerhaft einen solchen Sozialtarif in der Grundversorgung anbieten", sagt der SPD-Politiker in seiner Regierungserklärung zum Klimagipfel von Bali.

Gaskunden müssen sich auf höhere Verbraucherpreise einstellen. Zwar sanken die Preise in den vergangenen zwölf Monaten im Vergleich zum Vorjahr bundesweit um rund 3,4 Prozent, jedoch kündigen jetzt 250 lokale Verbraucher zum Jahreswechsel Erhöhungen um durchschnittlich 5,8 Prozent an. Im Schnitt zahlt der Muster-Haushalt zum Jahreswechsel 1308 Euro.