Gazastreifen

Jubel im ägyptischen Grenzort Rafah: Das erste Mal seit der Grenzabriegelung im vergangenen Juni konnten Palästinenser aus dem Gaza-Streifen auf die Sinai-Halbinsel. Israel kritisierte Mubarak für seine Passivität. Der jedoch hatte kaum eine andere Wahl, als die Palästinenser passieren zu lassen.

Mit ihren Raketen kann die islamistische Hamas jede Friedenshoffnung zerstören. Was Palästinenser und Israelis im Grenzgebiet des Gazastreifens erleben, ist großes Leid und hohe Politik zugleich. Mit dem Ausbruch nach Ägypten, hat man die israelische Regierung vorgeführt, findet Ulrich Sahm.

Die israelische Regierung kürzt die Kraftstoffversorgung der Bewohner des Gazastreifens, um politischen Druck aufzubauen und den Raketenbeschuss durch die Hamas zu stoppen. Doch der politische Schachzug geht nach hinten los.

Hunderttausende Palästinenser haben die Grenze vom Gazastreifen nach Ägypten passiert oder sind auf dem Weg zur Grenze. Militante Palästinenser hatten 17 Löcher in die Grenzanlage gesprengt.

Eine Sondersitzung des Weltsicherheitsrats zur Krise im Gazastreifen ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Nach einer knapp zweistündigen Diskussion hinter verschlossenen Türen ging das höchste UN-Gremium kommentarlos auseinander.

Nach der israelischen Blockade des Gazastreifens und der damit einhergehenden Treibstoff-Verknappung ist das wichtigste Kraftwerk der Region außer Betrieb. Das bedeutet, dass rund 800.000 Palästinenser ohne Strom sind.

Außer der Ankündigung, gegen den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen "mit Weisheit und Mut" vorgehen zu wollen, hat Israels Ministerpräsident Olmert nicht viel zu bieten.

Als Antwort auf den Beschuss Israels mit palästinensischen Raketen riegelt Israel den Gazastreifen komplett ab. Derweil droht Palästinenserpräsident Abbas mit seinen Rücktritt.

Der blutigste Militäreinsatz im Gazastreifen seit mehr als einem Jahr überschattet die gerade begonnenen Friedensverhandlungen. Bei dem israelischen Vorstoß werden 19 Palästinenser getötet, überwiegend Mitglieder militanter Organisationen.

Auf dem Laster sollte Zucker für die Menschen im Gaza-Streifen sein. Doch in den Säcken war Kaliumnitrat, und damit kann man Bomben bauen.