Häusliche Gewalt

Für den aufstrebenden Hollywood-Star Jonathan Majors wird es ernst: Im Prozess wegen häuslicher Gewalt spricht eine Jury den 34-Jährigen in zwei von vier Anklagepunkten schuldig. Der Schauspieler stellt seine Ex-Freundin als die Angreiferin dar. Marvel streicht ihm weitere Rollen.

In Hessen wird die Polizei wegen häuslicher Gewalt in eine Wohnstraße gerufen. Dort schießt ein Beamter wohl auf einen 37-Jährigen. Der Mann erliegt jetzt seinen Verletzungen. Die Ermittlungen zum genauen Geschehen laufen.

Fälle häuslicher Gewalt sind vor Gericht aufgrund unklarer Beweislage oft schwer zu verhandeln. Ähnlich verhält es sich im Prozess um US-Schauspieler Jonathan Majors. Seine Ex-Freundin Grace Jabbari wirft ihm Gewalt vor. Die Verteidiger sprechen von Rache als Motiv und unterstellen ihr einen Angriff.

Ein Mann in New York ersticht vier Menschen mit einem Steakmesser. Auch ein elfjähriges Mädchen und ein zwölfjähriger Junge sind unter den Opfern. Eine Cousine des Angreifers ruft die Polizei. Der Täter wird gestellt und getötet. Das Motiv scheint ein Familienstreit gewesen zu sein.

Von häuslicher Gewalt sind vor allem Frauen betroffen. Die Täter: in der Regel Männer. Doch auch Männer werden zu Opfern. Und das immer häufiger, wie aus einer aktuellen Statistik hervorgeht. Wegen zunehmender Hilfeanfragen wird in einigen Männerschutzeinrichtungen bereits der Platz knapp.

Jonathan Majors und seine Ex-Freundin beschuldigen sich gegenseitig der Körperverletzung. Der Schauspieler war bereits vor Gericht - auch seine ehemalige Partnerin muss dort erscheinen. Nun sorgt ihre Festnahme für erneuten Wirbel in dem Fall.

Anfang 2022 trennen sich Leichtathletik-Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen und seine Brüder überraschend und abrupt von ihrem Trainer und Vater Gjert Ingebrigtsen. Zu den Gründen wird lange geschwiegen. Jetzt gehen die Geschwister an die Öffentlichkeit und werfen ihrem Vater Misshandlungen vor.

Oft wird bei der Beschreibung dörflichen Lebens betont, dass es mehr Zusammenhalt und nachbarschaftliche Hilfe gibt. Die Land-Grazien, die sich um misshandelte Frauen auf dem Land kümmern, kennen auch die Kehrseite dieses Zusammenlebens. Opfer finden kaum Hilfe, ihnen droht zudem soziale Ausgrenzung. Von Solveig Bach

Jérôme Boateng sieht sich dem Vorwurf der häuslichen Gewalt ausgesetzt. Dass der FC Bayern ihn nicht zurückholt, soll laut Sportdirektor Freund aber eine rein sportliche Entscheidung sein, alles andere sei eine "private Geschichte". Das sorgt für Kritik, weshalb man zurückrudert.

Jérôme Boateng wird kein Spieler mehr beim FC Bayern, aber die Aufregung um die Chance für den 35-Jährigen ist groß. Weil der Klub die "Privatgeschichte" ausblenden will. Da es um einen Strafprozess wegen angeblicher häuslicher Gewalt geht, sind Hilfsorganisationen verärgert.