Hassan Ruhani

Im Iran sitzen mindestens drei US-Bürger im Gefängnis, in den USA 19 Iraner. Präsident Ruhani schlägt den US-Amerikanern deshalb einen Tausch vor. Den USA scheint ein solches Arrangement aber noch Bauchschmerzen zu bereiten.

Es ist ein beliebter Slogan an Freitagsdemonstrationen im Iran: "Tod Amerika!" Präsident Ruhani erklärt nun im US-Fernsehen: Der Ruf sei nicht gegen das amerikanische Volk gerichtet - doch Iraner seien bei nationalen Interessen "empfindlich".

Kaum sind die Marathonverhandlungen im Atomstreit beendet, steht in Washington neuer Zoff an. Die Republikaner wollen Obama Knüppel zwischen die Beine werfen. Ob der Jubel in Teheran ihnen hilft?

• Pressestimmen "Iranische Bombe ist kaum zu verhindern"
• Iran-Deal Die Bombe ist nicht alles
• Video US-Republikaner und Israel wettern gegen Atomabkommen

Ein Sieg hartnäckiger Diplomatie oder ein gewaltiger Fehler? International überwiegt die Freude über die Einigung im Atomstreit mit dem Iran. Nur Israel verweigert sich der Euphorie. Im Gegenteil, der Ministerpräsident warnt seine Partner.

• Iran-Deal Die Bombe ist nicht alles

Der Iran schränkt sein Atomprogramm massiv ein. Den Bau der Bombe schließt der neue Atomdeal trotzdem nicht aus. Na und! Der Wert der Vereinbarung hängt ohnehin nicht an der Atomfrage. Ein Kommentar von Issio Ehrich

• Ende des Atomstreits "Iranische Bombe ist kaum zu verhindern"
• Details aus dem Iran-Deal Waffen-Embargo bleibt weitere fünf Jahre
• Exportbeginn wohl erst 2016 Iran-Einigung macht Öl noch günstiger
• Pressestimmen Deutsche Wirtschaft steht bereit

Eine Atomeinigung wäre für die Iraner mehr als nur ein internationaler Vertrag. Sie wäre ein Hoffnungsschimmer für bessere Zeiten nach jahrelanger Isolierung. Auch innenpolitisch könnte es zu einer wichtigen strategischen Wende kommen.

Neue Äußerungen aus dem Iran lassen die Hoffnung auf ein Ende des Atomstreits schwinden. Präsident Ruhani fordert, dass alle Sanktionen mit Inkrafttreten eines Abkommens enden. Auch Irans geistiges Oberhaupt äußerte sich erstmals zu dem möglichen Deal.

Im Iran herrscht politisches Tauwetter - und der Regierungschef der Islamischen Republik will die Atomgespräche mit dem Westen offenbar mit tiefgreifenden Wirtschaftsreformen flankieren. Die Wirtschaft des Landes müsse weg vom Staatsmonopolismus, sagt Präsident Ruhani. Das wird den Konservativen nicht gefallen.

Das Atomprogramm schadet den Iranern und dem Rest der Welt - so sehr, dass bei diesem Thema sogar die USA und Russland an einem Strang ziehen. Warum ist es dennoch so schwer, die Sache zu stoppen? Von Christoph Herwartz

Der ehemalige iranische Präsident Ahmadinedschad war für seine hasserfüllten Reden vor der UN berüchtigt. Doch auch sein moderater Nachfolger spart nicht mit Kritik: "Fehler des Westens" hätten den Nahen Osten zu einem "Himmel für Terroristen" gemacht.