Israel

Experten in Israel, darunter Ex-Generäle, und Politiker beteiligten sich an der öffentlichen Diskussion über den Sinn oder Unsinn einer Waffenruhe mitten in einer nach Plan rollenden Militäroperation.

Nach den schweren Luftangriffen Israels im Gazastreifen mit mehr als 360 Todesopfern dringen die EU und das Nahost-Quartett auf ein Ende der Gewalt. Hamas müsse bedingungslos den Raketenbeschuss Israels einstellen, Israel die Militäraktion beenden. Einen "humanitären Waffenstillstand" lehnt Israel ab, um der Hamas keine "Ruhepause" zu gönnen.

Israel warnt offenbar Ägypten rechtzeitig vor den eigenen Luftangriffen im Grenzgebiet des Gazastreifens. Das berichtet n-tv.de Korrespondent Ulrich W. Sahm aus Jerusalem.

"Das israelische Vorgehen schürt den Hass." Das sei eine Frage nach der Henne und dem Ei, meint Ulrich W. Sahm.

Ägypten und die Türkei legen in Ankara einen Plan zur Beendigung der Kämpfe im Gazastreifen vor. Israel und die Hamas sollten ihre gegenseitigen Angriffe einstellen.

Die israelische Luftwaffe fliegt weiter massive Angriffe auf Ziele der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen. Mindestens 350 Menschen sind bislang ums Leben gekommen. Israels Verteidigungsminister Barak kündigt unterdessen einen "Krieg bis zum bitteren Ende" an. Und es mehren sich die Zeichen für eine Bodenoffensive.

Während Israel 2006 auf eine Attacke der libanesischen Hisbollah aus dem Affekt reagierte, ist der Schlag gegen die Hamas bestens vorbereitet.

Nach den blutigsten Luftangriffen auf den Gazastreifen seit 40 Jahren mit mindestens 300 Toten und 1000 Verletzten bereitet Israel jetzt eine Bodenoffensive vor. Die Armee beruft 6500 Reservisten sein. Die Regierung plant eine lange Militäroperation und bittet die Israelis um Entschlossenheit und Geduld. Die Hamas ruft derweil die dritte Intifada aus.

Nachdem die Hamas einen befristeten Waffenstillstand aufgekündigt hat, bestand für Israel kein Grund mehr für weitere Zurückhaltung und startete die blutigsten Luftangriffe auf den Gazastreifen seit 40 Jahren. Ulrich W. Sahm hat die Interessen der am Nahost-Konflikt involvierten Länder und Gruppierungen zusammengetragen.

Zur Verstärkung seiner Angriffe auf den Gazastreifen hat Israel weitere Reservisten einberufen. Dies beschloss das Kabinett. Die neuen Einheiten seien ein Teil der Vorbereitungen für eine "mögliche Ausweitung der Kämpfe". Militärexperten gehen jedoch nicht davon aus, dass Israel das Gebiet besetzen oder die Hamas-Regierung vollständig zerstören will.