Klimaproteste

Soll Berlin 15 Jahre früher als geplant klimaneutral werden? Darüber stimmen die Berlinerinnen und Berliner morgen ab. Eingeläutet wird der Volksentscheid mit einem Konzert vor dem Brandenburger Tor. Hierzu kommen jedoch deutlich weniger Menschen, als von den Organisatoren angenommen.

Mit ihrer Art des Protests löst die "Letzte Generation" immer wieder heftige Reaktionen aus, besonders bei Autofahrern. Die Klimaschützer begehen Straftaten, agieren jedoch gewaltfrei. Der Verfassungsschutz beobachtet die Gruppierung genau - und stuft sie nicht als extremistisch ein.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz prüft derzeit, ob die "Letzte Generation" unter Beobachtung gestellt werden muss. Das geht aus einem Medienbericht hervor. Sollte die Aktivistengruppe zum Verdachtsfall werden, hätte das für sie weitreichende Folgen.

Für die Klimakleber der "Letzten Generation" hat der WWF noch Verständnis. Doch die letzte Aktion der Aktivisten geht den Umweltschützern zu weit: Grundgesetz-Denkmäler zu beschmutzen, "erweise dem Klimaprotest einen Bärendienst" und könne auch von der Gesellschaft missverstanden werden.

Zuletzt fällten sie einen Baum vor dem Kanzleramt. Nun werden Klima-Aktivisten wieder im Regierungsviertel aktiv. Mitglieder der "Letzten Generation" übergießen ein Denkmal für das Grundgesetz mit einer schwarzen Flüssigkeit.

In vielen Städten auf der ganzen Welt gehen Menschen auf die Straße, um für mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Klimakrise zu demonstrieren. In Deutschland ist diesmal auch die Gewerkschaft Verdi mit dabei. Auf der Demo in Berlin kritisiert Aktivistin Neubauer die Bundesregierung scharf.

Der Windpark auf der Halbinsel Fosen an der Westküste Norwegens mit einem Mehrheitseigner aus Bayern ist Umweltschützen ein Dorn im Auge. Er verletzt laut einem Gerichtsurteil die Rechte indigener Völker. Klimaaktivistin Thunberg mischt sich unter die Demonstranten, die den Abbau fordern.

Die "Letzte Generation" will ihre Proteste auf Bundesebene und in einzelnen Kommunen beenden, wenn ihre Forderungen erfüllt werden. Hannover signalisiert Entgegenkommen und soll deshalb von Straßenblockaden und anderen Aktionen verschont bleiben. Die FDP warnt, das Einlenken sei "naiv und gefährlich".

• Video Union kritisiert Hannover-OB für Deal mit Klimaklebern

Seit Monaten machen Aktivisten der "Letzten Generation" mit Protesten auf Straßen, in Museen, an Pipelines oder Flughäfen auf den Klimanotstand aufmerksam. Nun stellen sie Bedingungen an die Bundesregierung - und würden dafür ihre Proteste einstellen.

Extremisten finden mit ihren Themen zunehmend Anschluss in der bürgerlichen Mitte, warnt Sachsens oberster Verfassungsschützer. Der "Wutwinter" bleibt bisher aus, nicht aber das Empörungspotenzial. Nicht nur im rechten Lager ist eine Radikalisierung zu beobachten. Treiber sind soziale Medien.