Lega-Chef Salvini hat genug von Nutella und will in Zukunft auf die süße Frühstückscreme verzichten. Der Grund: Dem italienischen Rechtspopulisten schmeckt nicht die Herkunft der Nüsse, die für den Brotaufstrich verwendet werden.
Eine neue Bürgerbewegung gegen Salvinis Rhetorik sorgt für Aufsehen im Land. Im Rahmen des Protestes der Sardinen versammeln sich Tausende friedlich auf Italiens Plätzen. Sie wollen zurück zu einer zivilen Konfrontation. Von Andrea Affaticati, Mailand
Nach einer Woche auf dem Mittelmeer steuert das deutsche Rettungsschiff "Alan Kurdi" Italien an. Zuvor verspricht Innenminister Seehofer, Deutschland werde sich "in erheblicher Weise" an der Aufnahme der Geretteten beteiligen. Auch Frankreich übernimmt einige der 88 Flüchtlinge an Bord.
Im Sommer manövriert sich der italienische Rechtspopulist Salvini selbst ins Aus. Doch mit seinem Platz in der Opposition will er sich offenbar nicht zufrieden geben. In Rom führt er jetzt eine Großkundgebung gegen die Regierung an.
Matteo Renzi möchte seine eigene Partei gründen. Deswegen verlässt der frühere italienische Ministerpräsident die Sozialdemokraten. Deren Regierung allerdings will er auch mit seiner neuen politischen Formation unterstützen. Auf Facebook erklärt er seinen neuen Kurs.
In Italien kann die Koalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten die Arbeit aufnehmen: Die Regierung schafft bei einer Vertrauensabstimmung im Senat die letzte Hürde. Am Rande des Votums kommt es zum Showdown zwischen Ministerpräsident Conte und früheren Weggefährten.
Eine erste Umfrage zeigt: Die Italiener beäugen eine Regierungskoalition aus Fünf Sternen und Sozialdemokraten sehr misstrauisch. Nur Premier Conte fliegen die Herzen zu. Derweil verärgert Fünf-Sterne Chef Di Maio den künftigen Partner mit harschen Sprüchen.
Premier Conte soll auch die neue italienische Regierungskoalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten führen. Beide waren sich bisher spinnefeind und liegen bei etlichen Themen über Kreuz. Doch es gibt auch Schnittmengen. Von Andrea Affaticati, Mailand
Seit zwei Tagen wartet das Rettungsschiff "Mare Jonio" mit 99 Menschen an Bord auf die Erlaubnis, in Italien anlegen zu dürfen. Nun lässt die Regierung trotz des Verbots einen Teil der Geretteten an Land kommen. Noch ein weiteres Schiff hofft auf Hilfe - auch aus Deutschland.
Die Freude ist groß: Italiens Sozialdemokraten und die Fünf Sterne einigen sich auf eine Koalition und verhindern damit einen Ministerpräsidenten Salvini. Doch es braucht ein Konzept für Italiens große Probleme. Andernfalls ist das Bündnis nur eine Übergangsregierung. Ein Kommentar von Markus Lippold
Fünf Sterne und Sozialdemokraten verständigen sich, in Italien eine neue Regierung zu bilden. Conte soll sein Amt behalten, teilt Fünf-Sterne-Chef Di Maio mit. Präsident Mattarella will den Premier morgen empfangen. Lega-Chef Salvini droht nun die Oppositionsbank.
In Italien verschafft Präsident Mattarella den Sozialdemokraten und der Fünf-Sterne-Bewegung mehr Zeit, damit diese sich auf eine Regierungsbildung verständigen können. Die potenziellen Partner suchen noch eine gemeinsame Linie.
Das Format der G7 hat sich überlebt. Zur Zeit ihrer Gründung waren es tatsächlich die Großen Sieben, die die Weltwirtschaft dominierten und den entscheidenden Einfluss hatten auf die politische Steuerung der Krisen dieses Planeten. Doch ist dies längst nicht mehr so. Ein Kommentar von Dirk Emmerich
Bundespräsident Steinmeier sieht die Lehren aus dem Nationalsozialismus als Grundlage für "unser gemeinsames Europa". Er besucht in Norditalien den Ort eines Wehrmachtsmassakers und warnt vor dem "Gift des Nationalismus". Deutschland trage "eine Verantwortung, die keinen Schlussstrich kennt".
Hat sich Italiens starker Mann verzockt? Nach jüngsten Umfragen rauscht Salvinis Lega in der Wählergunst um mehr als sieben Prozentpunkte in die Tiefe. Etwa gleichviel gewinnen Fünf Sterne und Sozialdemokraten dazu. Passenderweise arbeiten die beiden nun an einer neuen Regierungsmehrheit.
Die Regierungskrise in Italien verlangt nach einer schnellen Lösung. Das sieht auch Staatspräsident Mattarella so. Dennoch gewährt er den Parteien nun etwas mehr Zeit. Neuwahlen sind damit aber noch nicht vom Tisch.