Rüstungsindustrie

Das Emirat Kuwait zahlt für 30 neue Militärhubschrauber mehr als eine Milliarde Euro. Den Zuschlag für den lange ausgehandelten Deal erhält am Ende das europäische Unternehmen Airbus Helicopters.

Kampfpanzer für Katar, Kriegsschiffe für Saudi-Arabien - die Bundesregierung genehmigt Rüstungsexporte in Milliardenhöhe. Die Opposition kritisiert, die Regierung setze ihren umstrittenen Kurs fort "ohne mit der Wimper zu zucken".

Sigmar Gabriel tritt das Amt des Wirtschaftsministers an mit dem Versprechen, die Rüstungsexporte der Bundesrepublik massiv abbauen zu wollen. Drei Jahre später werden mehr deutsche Waffen exportiert denn je. In der eigenen Fraktion hagelt es Kritik.

Die deutsche Waffenindustrie boomt wie lange nicht. Die Bundesregierung genehmigte 2015 noch einmal mehr Exporte als im Vorjahr - auch in den krisengeschüttelten Nahen Osten.

Wenn es um den Export von Kleinwaffen geht, zeichnet sich Deutschland durch eine vergleichsweise hohe Transparenz aus. Wesentlich schlechter sieht es bei Ländern wie dem Iran, Saudi-Arabien und Nordkorea aus.

Erst kommt Schiffbauer DCNS dem Dax-Konzern Thyssenkrupp bei einem Milliardenauftrag zuvor. Nun reichen die Franzosen den Deutschen die Hand. Mit einer Kooperation sei man besser für den Wettbewerb auf dem Rüstungs-Weltmarkt gewappnet, heißt es.

Jeder mögliche Waffenexport an Saudi-Arabien wird hierzulande von einer heftigen Debatte über die Menschenrechtsverletzungen des streng islamischen Königreichs begleitet. Das veranlasst Riads Vertreter in Berlin zu einer Drohung.

Die Leopard-2-Schmiede KMW/Nexter ist auf der Suche nach weiteren Partnern. Zusammen soll ein neuer europäischer Kampfpanzer entwickelt werden. KMW-Chef Haun kritisiert, die Effizienz europäischer Systeme sei andernorts abgehängt.

In Sachen Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Zumindest nicht aus Sicht von Heckler & Koch. Das Unternehmen will notfalls gegen die Bundesregierung vor Gericht ziehen.

Die Pannenmeldungen zum Militärtransporter A400M reißen nicht ab. Nun denkt auch die Bundeswehr erstmals über Alternativen zu dem Flugzeug nach - und über Schadenersatzforderungen gegenüber Airbus.