Schwarzes Loch

Bisher spüren Forscher Schwarze Löcher auf, indem sie hochenergetische Strahlung oder Gravitationswellen nachweisen. Nun entdecken sie ein solches Objekt mit einem neuen Verfahren. Ein Stern spielt dabei die Hauptrolle.

Das war eine echte Sensation vor zwei Jahren: das erste Foto eines Schwarzen Lochs. Nun sehen Forscher "hautnah", wie im Schwarzen Loch einer viel näheren Galaxie, Centaurus A., ein Radiojet geboren wird.

Schwarze Löcher haben in den vergangenen Jahren schon einige ihrer Geheimnisse preisgegeben. Nun gelingt es Forschern, Magnetfelder in der unmittelbaren Nähe des Schwarzen Lochs nachzuweisen und sogar sichtbar zu machen.

Das erste Schwarze Loch, das überhaupt nachgewiesen werden konnte, ist Cygnus X-1. Bei einer Neuvermessung erlebten Wissenschaftler nun eine Überraschung: Es ist viel schwerer, als es theoretisch sein dürfte.

Kommt ein Stern zu nahe an ein supermassereiches Schwarzes Loch heran, wird's abenteuerlich: Die extreme Anziehungskraft zieht ihn in lange Fäden. Astronomen ist es nun gelungen, diese "Spaghettifizierung" ausführlich festzuhalten.

Was sich genau in der Mitte der Milchstraße befindet, war lange unklar - bis der deutsche Astrophysiker Reinhard Genzel zeigte: Es muss ein gigantisches Schwarzes Loch sein. Doch um dies zu beweisen, bedurfte es eines Tricks. Von Kai Stoppel

Die Königlich-Schwedische Akademie würdigt auch in diesem Jahr Forscher, die sich mit Phänomenen des Weltalls befassen: Der Nobelpreis für Physik geht an Wissenschaftler aus Großbritannien, den USA und auch Deutschland. Sie alle haben etwas mehr Licht ins Dunkel der Schwarzen Löcher gebracht.

Einstein hätte seine Freude daran gehabt: Zwei Observatorien in den USA und Italien schauen zwei massereichen Schwarzen Löchern bei der Verschmelzung zu. Das Ereignis liegt zwar sieben Milliarden Jahre zurück, aber die gemessenen Wellen bestätigen einen zentralen Baustein der Allgemeinen Relativitätstheorie.

Schwarze Löcher sind mysteriös. Die Objekte im All verschlucken alles, was ihnen zu nahe kommt. Forscher entdecken jetzt eines, das besonders schwer ist, massenhaft Sonnen aus seiner Umgebung vertilgt und so immer größer wird.

Forscher der Universität Durham gelingt es mithilfe eines Röntgensatelliten, Signale eines riesigen Schwarzen Lochs wiederzuentdecken. Die Wissenschaftler sind vor allem über die Dauer des "Herzschlags" überrascht.