Sturm auf Kapitol in Washington

Heute wird die Anklage gegen Trump verlesen. Nie zuvor in der US-Geschichte ist ein Präsident für eine Straftat im Amt angeklagt worden. Spannend wird sein, wie sich die noch nicht mitangeklagten mutmaßlichen Mitverschwörer verhalten. Und wie weit Wähler und Partei zu Trump halten. Von Christopher Wittich, Washington, D.C.

Donald Trump hat inzwischen eine gewisse Routine auf der Anklagebank. Heute beginnt ein neuer Prozess, bei dem für den Ex-Präsidenten viel auf dem Spiel steht. Im Fall einer Verurteilung droht ihm eine jahrzehntelange Haftstrafe.

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Auf 45 Seiten listet der Sonderermittler des US-Justizministeriums detailliert auf, wie Donald Trump das Ergebnis der Präsidentschaftswahl 2020 fälschen wollte. Doch der Ex-Präsident will von diesen Vorwürfen nichts wissen, im Gegenteil. Er sieht Wahlmanipulation zugunsten von "Betrüger Joe Biden".

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Die Grand Jury lässt eine weitere Anklage gegen Ex-Präsident Donald Trump zu. Diese steht in Verbindung mit der Attacke seiner Anhänger auf das Kapitol. Zudem wird ihm eine versuchte Einflussnahme auf die vergangene US-Präsidentschaftswahl vorgeworfen.

Die Ermittlungen laufen bereits, nun könnte die Anklage folgen: Wie US-Medien berichten, wurde Trumps Anwälten mitgeteilt, sich in der Affäre um den Kapitol-Sturm auf eine Anklageerhebung einzustellen. Dies wäre die zweite Klage auf Bundesebene gegen den ehemaligen Präsidenten.

Angestachelt von Donald Trump ruft ein republikanischer Mob am 6. Januar 2021 "Hängt Pence". Doch der damalige Vizepräsident scheint damit kein Problem zu haben. Mike Pence nennt das Vorgehen seines früheren Chefs "rücksichtslos", aber nicht unbedingt kriminell.

Seine Anhänger sollten nach dem Sieg seines Konkurrenten Biden bei der Präsidentschaftswahl "wie der Teufel" kämpfen, sagte Trump am 6. Januar 2021. Die Kapitol-Erstürmung wird für den Ex-US-Präsidenten vermutlich ein juristisches Nachspiel haben. Trump rechnet mit einer Anklage.

Noch immer ist nicht geklärt, welche Rolle Trump 2020 beim Sturm aufs Kapitol spielte. Einem Medienbericht zufolge hat nun sein Schwiegersohn und damaliger Berater vor Gericht ausgesagt. Es ging um die Frage: Hat der Ex-US-Präsident seine Wahlniederlage im Privaten eingestanden?

Der Sturm auf das Kapitol Anfang 2021 endet im Chaos und erschüttert Washington. Nun zeigt ein Bericht des Ausschusses des US-Senats: Die Sicherheitsbehörden erhalten schon Tage und Wochen vorher zahlreiche Hinweise auf den Anschlag. Sogar Pläne der rechtsradikalen Gruppe "Proud Boys" sind bekannt.

Der Sturm aufs Kapitol zwingt den langjährigen loyalen Vize zu einer Gewissensentscheidung gegen den US-Präsidenten. Bei seinem Einstieg ins Rennen um die Kandidatur findet Mike Pence harsche Worte: Trump dürfe nie wieder ins Weiße Haus einziehen.

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