Sturm auf Kapitol in Washington

Lange sträubt sich Mike Pence dagegen, in den Ermittlungen zur Rolle Trumps bei der Kapitol-Erstürmung eine Aussage zu machen. Jetzt gibt der einstige Vizepräsident seinen Widerstand auf.

Der 4. April 2023 geht in die US-Geschichte ein: Zum ersten Mal überhaupt klagt eine Staatsanwaltschaft einen Ex-Präsidenten der Vereinigten Staaten an. Und die Schweigegeld-Affäre könnte nicht die einzige Anklage gegen Donald Trump bleiben. Die möglichen Konsequenzen sind aber sehr unterschiedlich. Von Kevin Schulte

Mit oder ohne Handschellen? Vor dem heutigen Trump-Auftritt vor einem Strafgericht in Manhattan wird viel über Einzelheiten spekuliert. Sicher ist: Der Termin ist historisch. Von Hubertus Volmer

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Donald Trump will verhindern, dass sein früherer Vize-Präsident Pence im Ermittlungsverfahren zur Erstürmung des US-Kapitols befragt wird. Auch Pence selbst würde gerne um eine Aussage herumkommen. Doch jetzt wird er offenbar dazu verpflichtet.

In sozialen Netzwerken rufen Anhänger des Ex-US-Präsidenten zu einem "Bürgerkrieg 2.0" auf. Im Laufe des Tages soll Donald Trump nach eigenen Angaben verhaftet werden. Noch halten sich die Proteste in Grenzen, doch die Sicherheitsbehörden bereiten sich auf Schlimmeres vor.

Im nächsten Jahr wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Für die Republikaner will Trump erneut antreten. Damit sich die Wähler ein Bild aller Bewerber machen können, entschließt sich Youtube, dessen Account freizugeben. Trump meldet sich dort und in einem anderen Netzwerk mit einer kurzen Botschaft zurück.

Nach dem Sturm auf das Kapitol sperren Facebook und Instagram die Accounts von Trump. Der Ex-US-Präsident verbreitete zuvor unzählige Falschbehauptungen und stachelte seine Follower auf. Diese Gefahr sehen die Plattformen nun nicht mehr und lassen Trump wieder online. Dieser ziert sich aber noch.

Der frühere Vizepräsident Pence soll gegen Trump aussagen. Der Sonderermittler, der unter anderem die Rolle des Ex-US-Präsidenten beim Sturm auf das Kapitol untersucht, hat in dem Zusammenhang einige Fragen an den Republikaner.

Eines der Bilder, die vom Sturm auf das US-Kapitol um die Welt gehen, zeigt einen Mann mit Baseballkappe, der im Büro von Nancy Pelosi fläzt, einen Fuß auf ihrem Schreibtisch abgelegt. Nur zwei Tage später wird er verhaftet. Jetzt fällt das Urteil gegen ihn und auch gegen einige Mitglieder der rechtsextremen Oath Keepers.

Die Republikaner übernehmen die Kontrolle über das Repräsentantenhaus. Der von Demokraten geführte Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das US-Kapitol löst sich somit auf. Seine Arbeit sieht das Gremium als erledigt an. Ex-Präsident Trump entkommt einer Befragung.