Theresa May

Das Rätselraten, wie der Masterplan der Briten zum Brexit aussieht, geht weiter. Ein Schnappschuss erlaubt einen Einblick, was in London so diskutiert wird. Ein Lacher ist den Briten schon gewiss. Von Diana Dittmer

Kaum ein EU-Land ist vom geplanten Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union so sehr betroffen wie Polen. Ministerpräsidentin Szydlo spricht sich vor ihrer Reise nach London für einen Kompromiss aus - zum Wohl der polnischen Arbeitsmigranten.

Insbesondere Geringverdiener könnten die Brexit-Folgen zu spüren bekommen. Dem will Großbritanniens Finanzminister Hammond nun mit einem höheren Mindestlohn entgegenwirken. Auch andere Maßnahmen sollen der Entlastung dienen.

Großbritannien bangt um den Verbleib von Firmen nach dem geplanten Ausscheiden aus der EU. Um eine Massenabwanderung zu verhindern, will Regierungschefin May die Unternehmenssteuern drastisch senken. Deutschlands Finanzminister Schäuble ist besorgt.

• Video May will Unternehmen mit niedrigen Steuern locken
• Stimmungswandel Brexit-Votum macht EU wieder populärer

Die Brexit-Befürworter hatten versprochen, dass die "Befreiung" Großbritanniens aus der EU neue Handelsabkommen mit dem weltumspannenden Commenwealth ermöglichen werde. Nach einer ersten Indienreise der Premierministerin herrscht Ernüchterung.

Theresa Mays Brexit-Fahrplan gerät zusehends durcheinander. Beim Gerichtsprozess darum, wer alles über den EU-Austritt mitentscheiden darf, sind nun mit den Regionalregierungen von Wales und Schottland weitere EU-Befürworter im Rennen.

Geht es nach Wolfgang Schäuble, dann drohen Großbritannien harte Brexit-Verhandlungen. Britischen Hoffnungen auf weitreichendes Entgegenkommen erteilt der Bundesfinanzminister eine Absage.

Kommenden Mittwoch muss London den Offenbarungseid leisten: Finanzminister Hammond stellt den offiziellen Finanzausblick vor. Der Brexit dürfte ein gigantisches Loch in den Haushalt reißen. Von Hannes Vogel

Der Brexit ist zwar beschlossen, aber bei der Umsetzung hapert es. Einem Bericht zufolge sollen die Minister über eine geeignete Strategie streiten. Und falls es irgendwann einen Plan geben sollte, fehlen Tausende Beamte, um ihn umzusetzen.

Das Volk hat entschieden - doch damit ist der Weg zum Brexit noch lange nicht frei. Ob das Parlament eingebunden werden muss, entscheidet sich wohl erst im kommenden Jahr. Schottland macht es derweil noch komplizierter.