Ukraine

Dank der US-Raketenwerfer vom Typ HIMARS können die ukrainischen Streitkräfte Moskaus Truppen vom westlichen Dnipro-Ufer vertreiben. Der Rückzug könnte dem Kreml noch teuer zu stehen kommen. Denn nun geraten russische Depots weiter hinter der Front ins Visier. Von Janis Peitsch und Martin Morcinek

Die Chefs der Auslandsgeheimdienste Russlands und der USA, Naryschkin und Burns, sprechen in Ankara miteinander. Dabei geht es um Russlands Drohung, Atomwaffen in der Ukraine einzusetzen, und um inhaftierte US-Bürger. Um Verhandlungen über ein Kriegsende in der Ukraine sollen es nicht gehen.

Üblicherweise wird am Abschlussdokument eines Gipfels schon gefeilt, bevor das Treffen beginnt. Westliche Diplomaten berichten, dass Russland in der G20-Erklärung einer Verurteilung des Ukraine-Kriegs zustimmen könnte. Man vermutet, dass mangelnder Rückhalt aus China eine Rolle spielt.

Der Generalinspekteur der Bundeswehr plant offenbar eine erhebliche Neuausrichtung der deutschen Streitkräfte: Auslandseinsätze sollen künftig weniger im Zentrum stehen, wichtiger wird die Landes- und Bündnisverteidigung. Grund für das Umdenken ist Russlands Invasion der Ukraine.

Während ein erster Konvoi mit Hilfsgütern Cherson erreicht, besucht der ukrainische Präsident die geschundene Stadt. Die Freudenkorsos der Bewohner sprächen für sich, sagt Selenskyj. Zugleich dokumentieren Ukrainer Kriegsverbrechen und nehmen Kollaborateure fest.

• Video Bewohner von Cherson sind glücklich, aber hungrig

Bei ihrem ersten persönlichen Treffen seit Bidens Amtsantritt verurteilen die Präsidenten der USA und Chinas die russischen Atomdrohungen nach dem Angriff auf die Ukraine. Xi hat sich bislang nicht von Putin distanziert. Dem russischen Präsidenten dürfte die Entwicklung missfallen.

Jewgeny Nuzhin wurde einst als russischer Gefangener von der Wagner-Gruppe rekrutiert. Im Ukraine-Krieg wollte er die Seiten wechseln. Die Söldner exekutieren Nuzhin vor laufender Kamera, Wagner-Chef Prigoschin applaudiert der grausamen Tat.

Kurz nach der Befreiung von Cherson fallen erleichterte Bewohner auch ausländischen Journalisten um den Hals. Das ukrainische Militär ist darüber allerdings alles andere als erfreut. Berichterstatter aus dem Westen, die sich demnach nicht an Sicherheitsregeln hielten, dürfen vorerst nicht mehr vor Ort arbeiten.

Der Abzug aus der südukrainischen Region Cherson setzt russische Streitkräfte frei, um andernorts Angriffe vorzubereiten. Moskau verstärkt bereits seine Attacken auf das Gebiet Donezk. Experten rechnen jedoch damit, dass den Truppen dort nur bescheidene Vorstöße gelingen werden.

• Video Russland lässt wohl Rekruten-Gruppen auf Ukrainer los

Dass russische Truppen Schwierigkeiten haben würden, erobertes Gebiet in der südukrainischen Region Cherson zu halten, ist laut einer Analyse der ISW-Experten seit Langem klar gewesen. Um ihre Gegner am Dnipro in die Flucht zu schlagen, nutzten ukrainische Truppen innovative Techniken.