Volkswagen

Volkswagen ist zwar erfolgsverwöhnt, aber das erste Halbjahr hat gezeigt, dass Europas Branchenprimus nicht krisenfest ist: Der Betriebsgewinn der Hauptmarke VW ist bereits um ein Drittel eingebrochen. Damit das Konzernplus vorzeigbar bleibt, soll gespart werden - auf allen Ebenen, in allen Regionen und in allen Werken.

• Autobauer will an die Weltspitze VW fährt wichtige Gewinne ein

Nach mehrjähriger Pause nimmt Audi einen neuen Anlauf in Brasilien. Ab 2015 sollen auf dem inzwischen weltweit viertgrößten Absatzmarkt wieder Autos der Volkswagen-Tochter vom Band rollen. Schon im kommenden Jahr wollen die Ingolstädter erstmals mehr Fahrzeuge im Ausland produzieren als daheim.

• Pele und Petrobras, Dante und Demonstrationen Brasilien ins Depot?

Die Nachricht lässt Aufhorchen: Vor wenigen Tagen wird über prominente Wechsel bei Volkswagen berichtet. Das Unternehmen dementiert. Nun kündigt Patriach Piech die Suche nach dem Urheber der Spekulationen an. Dem kann man offenbar nur wünschen, unentdeckt zu bleiben.

Der Nachfolger des VW Golf Plus heißt Golf Sportsvan. Wobei weniger der Sport- als der Van-Anteil des Namens bei dem Kompakten im Vordergrund steht.

• VW-Pläne für den Golf So geht es weiter

Ferdinand Piech ist der wohl mächtigste Mann der Autoindustrie. Zwanzig Jahre lang formte er Volkswagen zu einem Weltkonzern. Wenig überraschend ranken sich immer wieder Gerüchte um seine Ablösung. Einem Zeitungsbericht zufolge plant der 76-Jährige nun aus gesundheitlichen Gründen seinen Rückzug. Der Konzern dementiert.

Staatsanwälte werfen Volkswagen vor, Geschäfte mit Zulieferern jahrelang mit dem Sponsoring des Fußballclubs VfLWolfsburg verbunden zu haben. VW soll dafür ein Millionenbußgeld zahlen. In Spanien laufen derweil Ermittlungen wegen Preisabsprachen.

In Europa ist Volkswagen trotz der anhaltenden Absatzkrise Branchenprimus, in den USA bleiben die Wolfsburger eine kleine Nummer. Das wird sich auch so bald nicht ändern, wie die jüngsten Absatzzahlen zeigen. Die Konkurrenz bringt deutlich mehr Neufahrzeuge an den Mann.

Die Absatzmärkte Frankreich, Italien und Spanien geben den Trend vor und Deutschland kann sich zur Abwechslung diesem einmal nicht entziehen: Im August sinkt die Zahl der Neuzulassungen hierzulande deutlich. Vor allem Branchenprimus Volkswagen überrascht negativ.

• VW verkauft in Frankreich 24 Prozent weniger Neuwagen Autobauer fahren in Europa tiefer in die Krise

Europas Automarkt sackte vergangenes Jahr auf den niedrigsten Stand seit 17 Jahren. Doch jetzt wendet sich das Blatt. Viele Autobauer verdienen pro verkauftem Fahrzeug wieder richtig Geld. Ganz vorne fahren hier Toyota und Porsche mit.

Volkswagen scheint die Kurve zu kriegen. Nachdem der Konzern mit den Halbjahreszahlen zunächst einen deutlichen Gewinnrückgang meldet, zeigt sich bei genauerem Hinschauen, dass sich nach dem durchwachsenen ersten Quartal zur Jahreshälfte die versprochene Wende abzeichnet. Doch der Bremsklotz Europa macht den Wolfsburgern weiterhin Sorge.