Wirtschaft

Verteidigung "Made in Europe"Auf diese deutsche Drohne fliegt nicht nur das US-Militär

24.12.2025, 09:00 Uhr imageVon Andreas Laukat
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Die Drohnen von Auterion sind weltweit im Einsatz. (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Lorenz Meier ist Gründer von Auterion. Und einer der wichtigsten Köpfe der Drohnenentwicklung. Weltweit. Im ntv-Podcast "So techt Deutschland" erklärt er, womit er das US-Militär von der fliegenden Unterstützung "Made in Germany" überzeugen konnte und welche zivilen Einsatzfelder denkbar sind.

Lorenz Meier ist Tüftler und Entwickler - und einer der wichtigsten Köpfe der weltweiten Drohnenentwicklung. Der deutsche Gründer von Auterion hat gleich mehrere globale Standards geschaffen, die auch von Konzernen wie Intel oder Sony genutzt werden. "Unser Betriebssystem ist ein bisschen wie das Linux für Drohnen", erklärt er. Darauf aufbauend habe Auterion ein System geschaffen, das man sich wie Android für Drohnen vorstellen kann - inklusive App Store.

Eine Drohne mit dem eigenen Betriebssystem AuterionOS kann nicht nur fliegen, sondern auch lernen, kommunizieren und gemeinsam mit anderen Drohnen agieren. Je nachdem, welche Anwendungen installiert werden. "Wenn man die App installiert, dann ist die Drohne ab dort schwarmfähig."

Auterion ist längst Partner des US-Militärs und mischt auch bei europäischen Verteidigungsprojekten mit. Das sei keine rein strategische Entscheidung gewesen, sondern eine ethische: "Es war nicht die Frage, ob man das entwickelt, sondern ob man es zurückhält."

Lorenz-Meier
Lorenz Meier ist Gründer und CEO von Auterion und hat mehrere Open-Source-Projekte für die Drohnenindustrie initiiert. (Foto: Paolo Dutto, Auterion)

"Das Potenzial ist da"

Meier wird nicht nur vom Sicherheitsgedanken angetrieben, sondern auch von großen Chancen im zivilen Bereich. Im Podcast nennt er autonome Logistik bis zur Einsatzunterstützung der Feuerwehr als Beispiele. Heute fliegen Drohnen routinemäßig Baustellen ab oder inspizieren Windräder. "Das sind immer noch niedrige Tausender Stückzahlen und nicht die Millionen, die sich die Drohnenhersteller wünschen würden", sagt der Entwickler.

Für Deutschland wünscht sich Meier mehr Mut. "Wir müssen daran arbeiten, kompetitiv sein zu wollen", sagt er. Und trotz Skepsis mancher US-Techkonzerne glaubt er weiter an den alten Kontinent: "Das Potenzial ist da. Es liegt an uns, es zu heben."

Dass seine Software bald auf über 100.000 Drohnen laufen wird, zeigt: Die Zukunft fliegt. Vielleicht bald auch wieder mit deutscher Technik an Bord.

Mit Lorenz Maier sprachen Frauke Holzmeier und Andreas Laukat. Das komplette Gespräch können Sie sich im Podcast "So techt Deutschland" anhören.

So techt Deutschland

Quelle: ntv.de

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