Der Öl-Riese BP fällt hinter die Konkurrenz zurück. Dem Konzern bricht im vergangenen Jahr mehr als ein Drittel des Gewinns weg. Inzwischen hat wohl ein für seinen Aktionismus bekannter Investor das Unternehmen im Visier. Der Vorstandschef stellt eine neue Strategie in Aussicht.

BP vollzieht nach einem Gewinneinbruch und dem Einstieg des aktivistischen Investors Elliott einen radikalen Strategieschwenk. In den vergangenen zwölf Monaten habe der britische Öl-Multi zwar Fortschritte bei den Kostensenkungen gemacht, neue Großprojekte genehmigt sowie in kohlenstoffarme Technologien investiert und so den Grundstein für Wachstum gelegt, sagte BP-Chef Chef Murray Auchincloss. Nun plane er aber, die Strategie grundlegend neu auszurichten, um die Erträge zu verbessern. Während das Öl- und Gasgeschäft gut positioniert sei, müssten die übrigen Bereiche wie das Geschäft mit kohlenstoffarmen Technologien effizienter werden.

Schwache Margen im Raffineriegeschäft und schwankende Ölpreise haben BP im vergangenen Jahr einen Rückgang des Gewinns um mehr als ein Drittel auf 8,9 Milliarden Dollar eingebrockt. Der Ölriese schnitt damit zudem schlechter ab als seine Konkurrenten, was den Druck auf Auchincloss erhöht, Veränderungen herbeizuführen. Bereits Mitte Januar hatte er den Abbau von 4700 Stellen angekündigt, das sind rund fünf Prozent der Belegschaft. An der Börse in London gaben die BP-Titel bis zum Mittag leicht nach, nachdem sie zu Wochenbeginn in der Hoffnung auf höhere Renditen durch den Einfluß von Elliott bei Anleger noch stark gefragt waren.

Der US-Hedgefonds, der rund 70 Milliarden US-Dollar verwaltet, ist bekannt dafür, Unternehmen unter Druck zu setzen, das Management auszutauschen, Geschäftsbereiche aufzuspalten oder abzustoßen, mit dem Ziel, den Aktionärswert zu maximieren.

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Auchincloss wollte den Einstieg von Elliott nicht kommentieren. Reuters hatte am Wochenende von einem Insider erfahren, Elliott Investment Management habe eine Beteiligung an BP aufgebaut. Angaben zur Höhe des Anteils wurden nicht gemacht. Bloomberg zufolge will Elliott den Energiekonzern zu Maßnahmen drängen, die den Wert für die Aktionäre steigern sollen. Investoren kritisieren BP wegen des Fehlens einer klaren Strategie für die Expansion seines Öl- und Gasgeschäfts. Seine neue Strategie will der Konzern am 26. Februar beim Kapitalmarkttag vorstellen.