BVG will Arbeit niederlegenBerlins Nahverkehr droht ab Freitag wieder Streik

Die Freude über den vorzeitig beendeten Streik der GDL währt nur kurz, zumindest in Berlin. Dort drohen ab Ende der Woche Arbeitsniederlegungen bei der BVG. Die Gewerkschaft Verdi hat dazu aufgerufen. Anderen Städten könnte ein ähnliches Schicksal blühen.
Die Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen Medienberichten zufolge am Freitag die Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaft Verdi wolle an dem Tag zu einem Warnstreik aufrufen, berichteten der RBB und die "B.Z.". Details sind noch nicht bekannt, Verdi will sich im Laufe des Tages zu geplanten Arbeitskämpfen im kommunalen Nahverkehr in ganz Deutschland äußern.
Die Gewerkschaft hatte vergangene Woche beklagt, dass die ersten Tarifrunden für die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr in 15 Bundesländern - Bayern ist nicht dabei - ohne Ergebnis geblieben seien. Es müssten aber schnell Lösungen gefunden werden, um eine Entlastung der Beschäftigten herbeizuführen. Arbeitskämpfe sind demnach geplant.
90.000 Beschäftigte im Nahverkehr
Von der Tarifrunde sind über 130 kommunale Unternehmen und insgesamt rund 90.000 Beschäftigte in Städten und Landkreisen betroffen, so Verdi. Die Tarifverhandlungen hatten im Dezember begonnen; seit dem 1. Januar besteht keine Friedenspflicht.
Die Tarifverträge der einzelnen Länder unterscheiden sich laut Verdi an vielen Stellen voneinander und jeder Tarifbereich habe eigenständige Forderungen entwickelt - dennoch stünden überall Entlastungsthemen im Vordergrund. Laut rbb will die Gewerkschaft Verdi unter anderem erreichen, dass alle Beschäftigten ohne Staffelung 33 Tage Urlaub erhalten. Zudem fordert die Gewerkschaft 500 Euro Urlaubsgeld pro Jahr, eine verlängerte Wendezeit von zehn Minuten auf allen Linien, eine Erhöhung der Ruhezeiten zwischen zwei Fahrdiensten auf zwölf Stunden, die Gewährung eines Urlaubstags pro 100 Nachtarbeitsstunden bis zu maximal sechs Tagen und die Absenkung unbezahlter Pausenanteile im Fahrdienst.
Um höhere Löhne oder die Arbeitszeit an sich für BVG-Beschäftigte geht es in diesen Gesprächen ausdrücklich nicht. Eine Absenkung auf 37,5 Wochenstunden war schon früher verhandelt worden - sie tritt im Juli in Kraft. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 15. Februar geplant.