Trotz zunehmender Beschäftigung Bundesweit droht steigende Arbeitslosenquote
07.10.2024, 15:54 Uhr Artikel anhören
Auf die Jobcenter dürfte mehr Arbeit zukommen.
(Foto: picture alliance / Schoening)
Auf dem Arbeitsmarkt droht in Deutschland eine Flaute. Im nächsten Jahr könnte laut einer Studie sowohl im Osten als auch im Westen die Arbeitslosenquote steigen. Auch ein wirtschaftsstarkes Bundesland im Süden wäre betroffen.
Die Arbeitslosigkeit wird einer Prognose zufolge im kommenden Jahr in allen Bundesländern im Zuge der schwachen Konjunktur zunehmen. In Ostdeutschland dürfte die Arbeitslosenquote 2025 um 0,2 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent steigen, in Westdeutschland um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent, wie aus der Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg hervorgeht. Die Beschäftigung wird demnach im Westen um 0,6 Prozent wachsen, in Ostdeutschland wird sie stagnieren.
Das wirtschaftliche Umfeld bleibe unsicher, teilte der IAB-Experte Rüdiger Wapler mit. "Eine schnellere Erholung des Konsums und ein stärkerer Außenhandel dürften positive Effekte bringen. Eskalieren Handelskonflikte oder nehmen die geopolitischen Spannungen weiter zu, könnte sich die Entwicklung in den regionalen Arbeitsmärkten verschlechtern."
Laut der Prognose wird es im kommenden Jahr die größten relativen Anstiege bei den Arbeitslosenzahlen in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Bayern geben. Am geringsten nimmt die Arbeitslosigkeit relativ in Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen zu. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt am stärksten in Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Hessen. In Thüringen und Sachsen-Anhalt nimmt sie dagegen am deutlichsten ab.
Bereits Ende September hatte die Chefin der Bundesagentur für Arbeit Andrea Nahles vor einer anhaltenden Flaute auf dem Arbeitsmarkt gewarnt. "Es kann im nächsten Frühling, wenn sich daran nichts ändert, auch kurzfristig dazu führen, dass wir über drei Millionen kommen", sagte die frühere Arbeitsministerin. Das sei nur ein Ausblick: "Aber tatsächlich könnte das passieren." Laut Statistik-Zeitreihen der BA lag die Arbeitslosenzahl zuletzt im Februar 2015 mit 3,017 Millionen über der Drei-Millionen-Marke.
Quelle: ntv.de, lme/dpa