Schwund bei EADS-Rüstungssparte Cassidian prüft Kurzarbeit
18.04.2011, 12:04 UhrEtwa 6000 Mitarbeiter der EADS-Rüstungssparte am größten Standort in Deutschland könnten wegen mauer Auftragslage in Kurzarbeit geschickt werden. Hintergrund der geringen Auslastung des Werks sind die schrumpfenden Verteidigungsbudgets in Europa.

Ein EADS-Mitarbeiter bei einer Kundgebung im November 2010, bei der es auch um die Kürzungen der Bundesregierung bei Rüstungsausgaben ging.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die EADS-Rüstungssparte Cassidian bereitet sich an ihrem größten Standort in Deutschland, dem Werk Manching bei Ingolstadt, auf Kurzarbeit vor. Über den Umfang und die betroffenen Bereiche machte eine Cassidian-Sprecherin keine Angaben.
Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" könnte es sich um etwa 400 der 5000 Beschäftigten in der Flugzeugwartung und Instandsetzung handeln. Hintergrund der geringen Auslastung des Werks sind die Kürzungen in den staatlichen Verteidigungshaushalten in Europa. Wegen des schrumpfenden Rüstungsmarktes auf seinem Heimatkontinent hat der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS bereits einen Umbau seines Geschäfts eingeleitet.
Einsparungen bei der Verwaltung
So sollen von den etwa 6.000 Beschäftigten in der Verwaltung etwa 15 Prozent oder 900 Stellen gestrichen werden. Gleichzeitig sollen 300 Stellen in Wachstumsregionen wie Asien und Südamerika aufgebaut werden. Durch den Umbau will die Sparte, die 2010 etwa 5,9 Mrd. Euro umsetzte, ihre Kosten um 400 Mio. Euro senken. Cassidian wartet in Manching Kampfjets des Typs Tornado, Eurofighter und das Transportflugzeug Transall der Luftwaffe. Bislang gilt am Cassidian-Standort Immenstaad am Bodensee für 130 Beschäftigte Kurzarbeit.
Der Triebwerkhersteller MTU plant nach eigenen Angaben hingegen keine Kurzarbeit in seiner Militärsparte. Das starke Anziehen des Zivilgeschäfts gleiche den Rückgang im Geschäft mit militärischen Antrieben aus, hieß es.
Quelle: ntv.de, dpa