Deutschland im Frühjahr 2010 DIW erkennt Wachstum
29.03.2010, 11:43 UhrTrotz des harten Winters scheint sich die deutsche Wirtschaft aus der Stagnation zu befreien. Konjunkturforscher des DIW berechnen für das erste Quartal ein Wachstum von 0,3 Prozent.

Der Frost hat sich verzogen, der Boden ist bereitet: Am Bau wird wieder gearbeitet.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat seine Konjunkturprognose für das erste Quartal bestätigt. Die Wirtschaftsleistung Deutschlands hat sich demnach zu Jahresbeginn schwach positiv entwickelt: Das Bruttoinlandsprodukt werde in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent steigen, teilte das DIW im Rahmen des monatlichen Konjunkturbarometers mit.
"Die Wirtschaft schwenkt jetzt allgemein auf einen moderaten Wachstumskurs ein", erklärte DIW-Chefvolkswirt Christian Dreger bei n-tv. "Wir sind ja im dritten Quartal des letzten Jahres erstaunlich stark gewachsen, das konnte im vierten Quartal eben nicht mehr durchgehalten werden. Tatsächlich hatten wir im vierten Quartal ja nach Rechnung des Statistischen Bundesamtes Stagnation. Hier muss man natürlich so gewisse Verwerfungen mit berücksichtigen, die sich in Folge des Lagerzyklus und des Auslaufens der Abwrackprämie ergeben haben. Im weiteren Verlauf wird das Wachstum eher sehr gedämpft sein."
Dennoch hat sich die deutsche Wirtschaft damit trotz des harten Winters aus der Stagnationsphase gelöst. "Maßgeblich dafür ist vor allem ein leichter Anstieg in der Industrie", hieß es in einer DIW-Mitteilung. Im verarbeitenden Gewerbe war zu Jahresbeginn das stärkste Auftragsplus seit zweieinhalb Jahren zu verzeichnen. Gebremst habe dagegen der Bau: Schnee und Frost hatten zu Jahresbeginn viele Baustellen lahmgelegt.
Ende 2009 war die Erholung der deutschen Wirtschaft ins Stocken geraten. Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte trotz steigender Exporte, weil Konsum und Investitionen schrumpften. Für 2010 rechnet die Bundesregierung mit einem Wachstum von 1,4 Prozent. 2009 hatte es wegen der weltweiten Wirtschaftskrise noch einen Rekordeinbruch von 5,0 Prozent gegeben.
Am 14. April wollen die DIW-Forscher eine ausführliche Prognose für die kommenden zwei Jahre vorstellen.
Quelle: ntv.de, dpa/rts