Wirtschaft

Klage gegen zehn Großbanken Deutsche Bank soll Swaps manipuliert haben

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(Foto: dpa)

Mit Swaps lassen sich kaum kalkulierbare Zins-Risiken bei Krediten absichern - nun steht knapp ein Dutzend Großbanken unter Verdacht, diese manipuliert haben. Jetzt wehrt sich ein Pensionsfonds und klagt.

Den großen Banken droht erneut juristischer Ärger: Zehn weltweit führende Geldhäuser und zwei Handelsplattformen sollen mit Absprachen den Markt für sogenannte Zins-Swaps manipuliert haben. Eine entsprechende Klage wurde in New York eingereicht. Sie richtet sich unter anderem gegen die Deutsche Bank, aber auch große US-Häuser wie JP Morgan, Goldman Sachs, Bank of America und die Citigroup. Auch die Schweizer UBS und die Credit Suisse wurden verklagt, ebenso wie britische Barclays und die Royal Bank of Scotland. Sie sollen den Wettbewerb auf dem 320 Billionen Dollar schweren Markt behindert haben.

Eingereicht wurde die Klage von einem Pensionsfonds aus Chicago, der nach eigener Darstellung wegen des eingeengten Wettbewerbs zu viel bezahlen musste, um solche Derivate-Angebote der Banken in Anspruch zu nehmen. Die Institute verhinderten einen stärkeren Handel von Zinsswaps auf elektronischen Plattformen. Das habe ihnen über die Jahre Milliarden zusätzlich eingebracht, so die Anklage. Zahlreiche Banken rund um den Globus müssen sich bereits wegen der Manipulation des Devisenmarktes und von Referenzzinssätzen wie dem Libor verantworten.

Was sind Swaps?

Der Begriff "Swap" stammt aus dem Englischen und steht dort umgangssprachlich für "umdrehen, wechseln, vertauschen". In der Sprache der Investmentbanker bezeichnen Swaps Tauschoperationen im Kredit- und Devisengeschäft. Auf Unternehmensebene kommen Swap-Geschäfte dagegen vor allem bei der Absicherung von Kreditpaketen zum Einsatz. Dabei kann sich der Kreditnehmer im Anschluss an die eigentliche Kreditvereinbarung vom Risiko steigender Kreditzinsen befreien.

Dazu tauscht er die variablen Zinsverpflichtungen zum Beispiel im Rahmen einer Vereinbarung mit der Hausbank gegen einen starren Zinssatz ein. Der liegt vielleicht etwas höher als der Marktzins, ist dafür aber über einen bestimmten Zeitraum fixiert. So ist ausgeschlossen, dass sich die Kreditkosten für den Kreditnehmer unerwartet erhöhen. Die Swap-Vereinbarung macht den Kredit und seine Kosten im Idealfall kalkulierbar.

Quelle: ntv.de, vpe/rts

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