Exportweltmeister: Es ist amtlich Deutschland nur noch Vize
09.02.2010, 08:45 UhrEs ist zwar nur ein inoffizieller Titel. Aber der Verlust schmerzt dennoch: Deutschland ist nicht mehr Exportweltmeister. Schuld ist der stärkste Ausfuhrenrückgang seit 1950.

Oft gesagt, aber nun ist's amtlich: China nimmt Deutschland den Titel des Exportweltmeisters.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Trotz des Aufwärtstrends am Jahresende hat Deutschland 2009 den Titel Exportweltmeister an China verloren. Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 803,2 Mrd. Euro ins Ausland - 18,4 Prozent weniger als 2008. Das war der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebung 1950, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. "In der Rangliste der weltweit größten Exportnationen wurde Deutschland von China an der Spitze abgelöst", hieß es. Chinas Vorsprung betrug umgerechnet rund 80 Milliarden Dollar. Deutschland hatte sich seit 2003 mit diesem inoffiziellen Titel schmücken können.
Die Exporteure fassten am Jahresende aber wieder Tritt. Die Ausfuhren stiegen im Dezember um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Das war bereits der vierte Anstieg in Folge. Befragte Analysten hatten lediglich ein Plus von 0,7 Prozent vorausgesagt. Erstmals seit Oktober 2008 lag der Absatz wieder über dem Niveau des Vorjahresmonats. Hier gab es ein Plus von 3,4 Prozent im Vergleich zu Dezember 2008.
In diesem Jahr erwartet der Branchenverband BGA ein Wachstum von bis zu zehn Prozent, weil sich der Welthandel wegen niedriger Zinsen und riesiger Konjunkturprogramme wieder gefangen hat. "Mit einer raschen Rückkehr auf das Niveau vor der Krise ist aber nicht zu rechnen", sagte Verbandspräsident Anton Börner. Es werde mindestens bis 2012 dauern, bis die schweren Einbrüche wieder aufgeholt seien.
Quelle: ntv.de, rts