Kein Rühren am Leitzins EZB bleibt bei Billiggeld-Politik
21.04.2016, 14:03 Uhr
Es bleibt bei null Prozent.
(Foto: picture alliance / dpa)
Keine Überraschung in Frankfurt: Die EZB belässt den Leitzins für den Euroraum auf dem Rekordtief von null Prozent. Auch am Strafzins für bei der EZB geparktes Geld wird nicht gerüttelt. Draghi tritt am Nachmittag vor die Presse.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält an ihrer Politik des ultrabilligen Geldes fest. Der EZB-Rat belässt den Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Notenbank Geld leihen können, auf dem Rekordtief von null Prozent. Der Strafzins für Geld, das Finanzinstitute über Nacht bei der EZB parken, beträgt weiterhin 0,4 Prozent. Nähere Erläuterungen zu Ergebnissen der Ratssitzung gibt EZB-Chef Mario Draghi um 14.30 Uhr auf einer Pressekonferenz.
Erst im März hatten die Währungshüter ihren Kurs im Kampf gegen Mini-Inflation und Konjunkturschwäche massiv verschärft. Sie senkten den Leitzins im Euroraum auf null Prozent. Das vor allem in Deutschland umstrittene milliardenschwere Programm zum Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren wurde ausgeweitet.
Zugleich brummte die EZB Banken höhere Strafzinsen auf. Außerdem gibt es ab Sommer neue billige Langfristkredite für Geldhäuser. Mit diesem bisher einmaligen Maßnahmenbündel will die EZB die Kreditvergabe im Euroraum ankurbeln und so Konjunktur und Inflation anschieben. Denn bisher kommt das viele billige Zentralbankgeld nicht im gewünschten Maß in der Wirtschaft an.
Zu geringe Inflation
Die Wirtschaft im Euroraum erholt sich nur schleppend, die Inflation ist nach wie vor im Keller. Im März war die Inflation in der Eurozone gegenüber dem Vorjahr unverändert. Im Februar lag sie sogar bei minus 0,2 Prozent.
Dauerhaft niedrige oder gar sinkende Preise gelten als Risiko für die Konjunktur. Unternehmen und Verbraucher könnten Anschaffungen aufschieben, weil sie erwarten, dass es bald noch billiger wird. Die EZB strebt daher mittelfristig eine Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke.
Quelle: ntv.de, wne/dpa