Kaufpreis für Kaiser's festgelegt Edeka und Rewe sind sich einig
18.11.2016, 18:56 Uhr
Edeka und Rewe haben sich auf einen Kaufpreis für Kaiser's Tengelmann geeinigt.
(Foto: imago/Revierfoto)
Die Übernahme der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann durch den Edeka rückt näher: Mit dem Konkurrenten Rewe verständigte sich der Branchenprimus jetzt auf einen Preis für die Berliner Filialen.
Die Kuh ist mit drei Beinen vom Eis: Nach einer grundsätzlichen Einigung über die Aufteilung der Tengelmann-Filialen haben sich die Lebensmittelriesen Edeka und Rewe jetzt auch über den Kaufpreis für die Berliner Läden verständigt. Das teilten beide Unternehmen am Freitag mit. Jetzt haben noch die Juristen das Wort. Es sei verabredet worden, bis zum 2. Dezember den Kaufvertrag unter Dach und Fach zu bringen. Rewe-Chef Alain Caparros sprach von "sehr großen Fortschritten" in den Verhandlungen. "Ich will diese Einigung und werde mit Nachdruck für den erfolgreichen Abschluss arbeiten", sagte er laut einer Mitteilung.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel saß beim Durchbruch im Edeka-Rewe-Poker um Kaiser's Tengelmann mit am Tisch. Die drei Konzernchefs Markus Mosa (Edeka), Alain Caparros (Rewe) und Karl-Erivan Haub (Tengelmann) sowie Verdi-Chef Frank Bsirske hatten sich auf Einladung des SPD-Chefs im Wirtschaftsministerium in der Hauptstadt getroffen. Gabriel dürfte angesichts der aktuellen Entwicklung erleichtert sein, hatte er doch den Kaiser's-Tengelmann-Beschäftigten bereits frohe Weihnachtstage vorhergesagt.
Erst vor wenigen Tagen hatten sich Edeka und die Kölner Rewe Group über eine Aufteilung der Berliner Filialen von Kaiser's Tengelmann verständigt und damit die wohl größte Hürde für die Umsetzung der Ministererlaubnis aus dem Weg geräumt. Danach werden die Kölner von den 124 Filialen in der Hauptstadt 60 als Kompensation bekommen. Zur Höhe des Preises und zu weiteren Details der erzielten Übereinkunft wurden keine Angaben gemacht.
Es ging nur um Berliner Filialen
Möglicherweise prüft das Kartellamt den Deal noch mit Blick auf den Berliner Markt. Die Filialen in Bayern und in Nordrhein-Westfalen sollen bei den Verhandlungen kein Thema gewesen sein. Sie würden demnach wie in der Ministererlaubnis vorgesehen an Edeka gehen.
Die Gewerkschaft Verdi nannte die nun erzielte Einigung einen wichtigen Schritt. Verdi hoffe, dass es in den kommenden zwei Wochen zum endgültigen Abschluss des Kaufvertrags komme. Tengelmann, Edeka und Rewe hatten sich vor zwei Wochen in einem von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder geleiteten Schlichtungsverfahren auf Eckpunkte eines Kompromisses geeinigt.
Kaiser's Tengelmann beschäftigt heute in gut 400 Filialen in München und Oberbayern, im Großraum Berlin und im Rheinland noch rund 15.000 Mitarbeiter. Der Vollzug der Ministererlaubnis würde den Kaiser's Tengelmann-Beschäftigten, dank der Vorgaben der Ministererlaubnis, eine fünfjährige Arbeitsplatzgarantie bescheren.
Quelle: ntv.de, wne/kpi/dpa