Wirtschaft

Leichter Umsatzrückgang Eon spürt die Sparsamkeit

Einen Tag nach der Bekanntgabe des Netzverkaufs legt Deutschlands größter Energiekonzern Eon seine Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Jahres vor. Analysten sehen sich bestätigt: Der Trend zeigt nach unten.

Eon-Kraftwerk Staudinger: Die größte konventionelle Stromquelle Hessens verbrennt Steinkohle und Erdgas. Die installlierte Gesamtleistung beträgt 2000 Megawatt.

Eon-Kraftwerk Staudinger: Die größte konventionelle Stromquelle Hessens verbrennt Steinkohle und Erdgas. Die installlierte Gesamtleistung beträgt 2000 Megawatt.

(Foto: REUTERS)

Der Energiekonzern Eon hat sich nach Ablauf des dritten Quartals zuversichtlicher als bislang zu seinen Jahreszielen geäußert. Der bereinigte Konzernüberschuss werde voraussichtlich nur noch drei bis fünf Prozent unter dem Vorjahr liegen, teilte der Versorger mit. Bislang hatte Eon Einbußen von fünf bis zehn Prozent erwartet.

Der Konzern bekräftigte, den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf dem Niveau von 2008 halten zu können. Im vergangenen Jahr hatte Eon einen bereinigten Überschuss von 5,6 Mrd. Euro und ein bereinigtes Vorsteuerergebnis (Ebit) von 9,8 Mrd. Euro erzielt.

"Auch wenn die Talsohle der Wirtschaftskrise voraussichtlich durchschritten ist, machen sich in unserem Geschäft immer noch deutliche Belastungen bemerkbar, vor allem im Gasgeschäft, in Südeuropa und in Russland", sagte Eon-Chef Wulf Bernotat. In den ersten neun Monaten ging der Umsatz um zwei Prozent auf 59,2 Mrd. Euro zurück, was unter anderem am gesunkenen Gasabsatz lag.

Im Zeitraum bis Ende September sank der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um ein Prozent auf 7,6 Mrd. Euro. Der Überschuss stieg um satte 87 Prozent auf 6,3 Mrd. Euro. Das Vorjahresergebnis war allerdings durch Wertberichtigungen belastet worden. Um diese Sondereffekte bereinigt verbuchte Eon einen leichten Zuwachs des Nettogewinns um ein Prozent auf 4,49 Mrd. Euro.

Belastend wirkte sich der Stillstand von Kernkraftwerken und das schwächere Geschäft in Großbritannien aus. Dagegen konnte das Handelsgeschäft mit Energie kräftig zulegen. Im Vorfeld befragte Analysten hatten einen Umsatz von 60,5 Mrd. Euro und ein bereinigtes Ebit von 7,6 Mrd. Euro erwartet.

Unter den Augen der Kartellwächter

Der Konzern hatte nach einer jahrelangen Einkaufstour angekündigt, sich von Beteiligungen im Wert von rund zehn Milliarden Euro zu trennen. Davon sind nach Angaben des Unternehmens bereits sechs Milliarden umgesetzt. Vor wenigen Monaten veräußerte Eon seine Stadtwerke-Tochter Thüga an ein Bündnis von Stadtwerken für 2,9 Mrd. Euro.

Am Vortag hatte der Konzern den Verkauf seines Höchstspannungsnetzes in Deutschland an den niederländischen Netzbetreiber Tennet für 1,1 Mrd. Euro bekanntgegeben.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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