Wirtschaft

Deutschland bleibt das Zugpferd Euro-Industrie drosselt Tempo

Der Aufschwung in der Industrie in den Euro-Ländern verliert im August erwartungsgemäß etwas an Tempo. Die deutsche Industrie präsentiert sich dabei immer noch vergleichsweise stark. Die Geschäfte legen stärker zu als in den anderen Ländern des Währungsraumes.

Waren "Made in Germany" sind gefragt. Im Juni legten die deutschen Ausfuhren um 28,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.

Waren "Made in Germany" sind gefragt. Im Juni legten die deutschen Ausfuhren um 28,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Der Aufschwung der Industrie in den Euro-Ländern hat im August an Tempo verloren. Der Einkaufsmanagerindex fiel nach endgültigen Berechnungen um 1,6 auf 55,1 Punkte. Das ist der schwächste Wert seit sechs Monaten, wie das Markit-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte.

"Nach den fulminanten Wachstumsraten in der ersten Jahreshälfte kühlt die Industrie jetzt wie erwartet ab", sagte Markit-Ökonom Rob Dobson zu den Zahlen. Besonders gut läuft es für die Unternehmen in Deutschland, Frankreich und Österreich. In Spanien und Italien geht es hingegen nur noch schleppend voran.

Ungleichgewichte in den Euroländern

Produktion und Auftragseingang legten in den Euroländern zwar den 13. Monat in Folge zu - allerdings nicht mehr so kräftig wie im Vormonat. Beim Neugeschäft verbuchten die Industriefirmen das magerste Plus seit Jahresbeginn.

 Die Firmen bauten ausschließlich in Deutschland, den Niederlanden und Österreich Personal auf. In den übrigen Ländern sank die Beschäftigung. Die Unternehmen waren erneut mit steigenden Einkaufspreisen konfrontiert. Sie stiegen aber nicht mehr so kräftig wie in den vergangenen Monaten.

Gleichzeitig hoben die Industriebetriebe die Verkaufspreise weniger stark an als in den vergangenen vier Monaten. Der Anstieg der Verkaufspreise fiel damit deutlich niedriger aus als der Kostenauftrieb.

Deutschland Zugpferd der Eurozone

Der Markit/BME-Einkaufsmanagerindex sank auf 58,2 Punkte von 61,2 Zählern und damit auf den niedrigsten Stand seit sechs Monaten. Dennoch sei Deutschland damit das Zugpferd der Euro-Zone, die Industrie steigere ihre Geschäfte stärker als in den anderen Ländern des Währungsraumes, sagte Markit-Volkswirt Tim Moore.

Der Einkaufsmanagerindex liegt trotz des jüngsten Rückgangs deutlich über seinem langjährigen Mittelwert von 51,9 Zählern und weit über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Zudem stockten die Firmen ihre Belegschaften weiter auf. "Die anhaltende Verbesserung am Industrie-Arbeitsmarkt ist eine gute Nachricht für das Verbrauchervertrauen und die Aussicht, dass der Aufschwung an Breite gewinnt."

Die deutsche Wirtschaft war im Frühjahrsquartal mit 2,2 Prozent so stark gewachsen wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Experten gehen davon aus, dass sie dieses Tempo nicht halten kann. Mit einer Rezession wird jedoch nicht gerechnet.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen