Interne Erwartungen übertroffen Galeria-Filialen verdienen nach Insolvenz wieder Geld
27.01.2025, 18:35 Uhr Artikel anhören
Die neuen Eigentümer entledigten sich der Namen Kaufhof und Karstadt aus der Bezeichnung Galeria.
(Foto: picture alliance / SVEN SIMON)
Vor einem Jahr geht Galeria in die dritte Insolvenz. Betrieben werden inzwischen noch 83 Filialen. Jetzt schreibt der Warenhauskonzern nach Angaben des neuen Eigentümers wieder schwarze Zahlen. Das Geld ist schon verplant.
Die Warenhauskette Galeria erwirtschaftet nach der jüngsten Insolvenz wieder Gewinne. "Alle 83 Filialen schreiben schwarze Zahlen", sagte Miteigentümer Bernd Beetz dem "Handelsblatt". Beetz und die US-Investmentgesellschaft NRDC hatten Galeria zum 1. August übernommen. Neun Filialen wurden geschlossen.
"Insgesamt waren wir im neuen Geschäftsjahr seit dem 1. Oktober 2024 in jedem Monat in den schwarzen Zahlen und über unseren internen Erwartungen", sagte Beetz der Zeitung. "Daher sind wir sehr positiv gestimmt, dass wir auch das gesamte aktuelle Geschäftsjahr mit einem Gewinn abschließen werden." Den erwarteten Jahresumsatz bezifferte Beetz auf knapp 2,5 Milliarden Euro - nach rund zwei Milliarden im vergangenen Geschäftsjahr.
Im "Handelsblatt" kündigte der Unternehmer Modernisierungen an. "Wir haben einen fest definierten Umbauplan für die nächsten fünf Jahre, um das Filialportfolio umfassend zu modernisieren." An manchen Standorten werde es umfangreichere Umbaumaßnahmen geben, an anderen könne man bereits mit kleineren Modernisierungen eine große Veränderung erwirken.
"Da alle Häuser schwarze Zahlen schreiben, können wir Umbau und Investitionen in die Häuser intern finanzieren", betonte er. Aber auch die Eigentümer hätten ein Investitionsbudget zur Verfügung gestellt. "Dazu haben wir eine Einlage in dreistelliger Millionenhöhe gemacht."
Abbau von Jobs
Galeria hatte im Januar vergangenen Jahres zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre Insolvenz angemeldet. Die Kaufhauskette war im Zuge der Insolvenz des österreichischen Mutterkonzerns Signa in Schwierigkeiten geraten. Im April übernahm ein Konsortium aus der US-Investmentgruppe NRDC Equity Partners und der Beteiligungsfirma BB Kapital SA von Bernd Beetz die Warenhauskette. Sie strichen unter anderem die Namen Kaufhof und Karstadt und bauten rund die Hälfte der Jobs in der Essener Zentrale ab.
Mittlerweile sei Galeria ein "agiles, inhabergeführtes Unternehmen", sagte Beetz der Zeitung weiter. Profitabel war die Kaufhauskette seinen Angaben zufolge zuletzt vor zehn Jahren gewesen.
Der Gründer der insolventen Signa-Gruppe, René Benko, ist in Österreich festgenommen worden und sitzt in Untersuchungshaft. Der einstige Immobilien-Tycoon wird von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) verdächtigt, im Rahmen seines persönlichen Insolvenzverfahrens Vermögenswerte gegenüber Gläubigern und Behörden verheimlicht zu haben. Dabei geht es den Angaben der Behörde zufolge um Geld aus einer Familienstiftung sowie um teure Uhren und Waffen.
Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP