Kluge macht das Rennen Haniel hat neuen Chef
09.09.2009, 16:15 UhrDie monatelange Suche nach einem neuen Chef für den Duisburger Mischkonzern Haniel hat ein Ende. Das Unternehmen teilte mit, dass der frühere Deutschland-Chef der Unternehmensberatung McKinsey, Jürgen Kluge, an die Spitze rücken solle.

Jürgen Kluge
(Foto: dpa)
Kluge solle den Vorstandsvorsitz zum 1. Januar von Eckhard Cordes übernehmen, der sich auf die Führung des Handelskonzerns Metro konzentrieren werde. Cordes war für seine Doppelfunktion mehrfach kritisiert worden. Haniel ist Großaktionär der Metro. Der Haniel-Aufsichtsrat soll am Freitag über den Vorschlag des Personalausschusses entscheiden.
Seit März suchte Haniel - das 2008 mit rund 50.000 Mitarbeitern 26,4 Mrd. Euro umsetzte - nach einem Nachfolger. Verschiedenste Kandidaten waren ins Spiel gebracht worden. Gehandelt wurden der heutige Metro-Vizechef Thomas Unger oder Bertelsmann-Finanzchef Thomas Rabe, zuletzt auch Ex-Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick.
"Hohe Kompetenz"
In Branchenkreisen hieß es, wichtig sei vor allem, dass die Chemie zwischen dem Neuen, Cordes und dem Aufsichtsratschef Franz Markus Haniel stimme. Cordes kennt Kluge persönlich und arbeitet gerne mit McKinsey zusammen. Den Kreisen zufolge gab es jedoch bei einigen Beteiligten auch die Sorge, dass Kluge die operative Erfahrung fehlen könnte.
"Ich kenne Herrn Kluge seit vielen Jahren und schätze seine hohe Kompetenz sehr", erklärte Cordes. Kluge habe tiefe und breite Einblicke in alle Bereiche der Wirtschaft sowie in unterschiedlichste Unternehmen. Kluge stehe "mit seiner Offenheit und Gradlinigkeit für die Werte unseres traditionsreichen Familienunternehmens", sagte Haniel.
Der 56-jährige Kluge begann 1984 als Berater bei McKinsey. 1989 wurde er Partner und leitete von 1999 bis 2006 die Geschäfte in Deutschland und Österreich. Kluge ist verheiratet und lebt in Düsseldorf. Als künftiger Chef der Holding obliegt ihm die strategische und finanzielle Führung des Konzerns, zu dem die Unternehmen Celesio, CWS-boco, ELG und Takkt zählen.
Quelle: ntv.de, wne/dpa