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KSK bekommt neue Gewehre Heckler & Koch macht dank voller Auftragsbücher Kasse

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"Wir sind Spiegelbild der weltweiten Sicherheitslage", sagt HK-Chef Bodo Koch.

"Wir sind Spiegelbild der weltweiten Sicherheitslage", sagt HK-Chef Bodo Koch.

(Foto: IMAGO/Chris Emil Janßen)

Bei Heckler & Koch läuft es rund. Der Hersteller von Sturmgewehren und anderen Handfeuerwaffen präsentiert gute Halbjahreszahlen und gleichzeitig auch einen neuen Auftrag mit Scharfschützengewehren für eine deutsche Spezialeinheit. Es gibt aber einen Wermutstropfen.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges sind die Auftragsbücher des Waffenfabrikanten Heckler & Koch prall gefüllt. Im ersten Halbjahr seien Aufträge im Wert von 197,8 Millionen Euro eingegangen, teilte das Unternehmen in Oberndorf im Schwarzwald mit. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war das ein Plus von knapp 39 Prozent.

Solche Aufträge laufen mehrere Jahre - die geschäftliche Perspektive des Herstellers von Sturmgewehren, Maschinengewehren, Granatwerfern und Pistolen ist dementsprechend positiv. Anfang dieser Woche erhielt HK zudem einen Auftrag über bis zu 500 Scharfschützen-Gewehre für das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr.

Auch der Umsatz zog im ersten Halbjahr an, er lag bei 171,4 Millionen Euro und damit etwa 14 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2024. Kasse gemacht wurde mit Waffenlieferungen etwa an Spanien, Lettland, Norwegen, Japan und die Bundeswehr. Zu der Konkurrenz der deutschen Waffenschmiede gehören Beretta (Italien), CZ mit seiner US-Tochter Colt (Tschechien) und FN (Belgien).

"Wir sind Spiegelbild der weltweiten Sicherheitslage, die Nachfrage nach unseren Produkten ist derzeit sehr hoch", sagte Firmenchef Jens Bodo Koch und stellt heraus, dass man weiterhin nur Staaten der NATO, Europas und Sicherheitspartner Deutschlands beliefern werde - "also Sicherheitskräfte, die für Frieden, Freiheit und Sicherheit einstehen". In der Ukraine sind Waffen von HK ebenfalls im Einsatz - sie wurden von europäischen Armeen an das von Russland angegriffene Land abgegeben.

Profitabilität sinkt

Einziger Wermutstropfen aus betrieblicher Sicht war, dass Heckler & Koch weniger profitabel wirtschaftet: Das operative Ergebnis (EBIT) sank um knapp elf Prozent auf 23,2 Millionen Euro. Firmenchef Jens Bodo Koch erklärt dies mit einem anziehenden "Systemgeschäft": Hierbei verkauft HK nicht nur die Waffe, sondern auch Zusatzkomponenten wie Schalldämpfer und Laser-Licht-Module.

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Dieses Zubehör wiederum kauft die Schwarzwälder Waffenschmiede bei anderen Firmen ein und verkauft es weiter - so ein Weiterverkauf ist weniger profitabel als bei Produkten aus eigener Herstellung. Für das Gesamtjahr 2024 rechnet der Firmenchef damit, dass das operative Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres liegen werde.

Bei Handfeuerwaffen, die in europäischen NATO-Staaten von Militär und Polizei genutzt werden, hat Heckler & Koch nach eigener Schätzung einen Marktanteil von circa zwei Dritteln. In den USA - dem größten Waffenmarkt der Welt - spielt die Firma hingegen nur eine Nebenrolle, konnte dort unlängst aber Verkaufserfolge bei Polizei und Militärs verbuchen, etwa mit Waffen für die Texas Rangers.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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