Wirtschaft

20 neue Filialen Ikea will sich weiter ausbreiten

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(Foto: picture alliance / dpa)

Billy, Pax und Co: Die Deutschen lieben ihr Ikea. Für die Schweden heißt dies Kunden- und Umsatzrekorde. Nur logisch, dass es künftig noch mehr Filialen in Deutschland werden sollen. Und auch beim Online-Shopping ist noch Luft.

Der schwedische Möbelkonzern Ikea will trotz des stark wachsenden Internet-Geschäfts in den kommenden Jahren 20 neue Filialen in Deutschland bauen. Zu den bislang 48 Ikea-Häusern sollen jedes Jahr ein bis zwei neue hinzukommen, sagte Deutschland-Chef Peter Betzel in Eching bei München. Dort hatte der schwedische Konzern vor 40 Jahren die erste deutsche Filiale eröffnet. Seitdem sind fast jährlich neue hinzugekommen.

Zuletzt eröffnete Ikea in Hamburg-Altona erstmals eine Filiale in der Innenstadt, da immer weniger junge Menschen ein eigenes Auto besitzen und die meist am Stadtrand gelegenen Möbelhäuser schlecht erreichen können. Das neue Konzept geht auf: 90 Prozent der Kunden reisten in der neuen Filiale mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, sagte Betzel.

Ob Ikea auch an anderen Standorten ins Zentrum rückt, ist noch nicht entschieden. "Es kann eine Option sein. Derzeit lasse sich das aber noch nicht bewerten. Wir lernen dort noch jeden Tag."

Im vergangenen Geschäftsjahr knackte Ikea mit 100 Millionen Kunden in Deutschland erstmals die Marke von vier Milliarden Euro Umsatz. Diesen Wert will Ikea mittelfristig verdoppeln und seinen Marktanteil auf dem deutschen Möbelmarkt damit von derzeit 14 auf 25 Prozent ausbauen. Der Löwenanteil des Umsatzes kommt zwar immer noch aus den Filialen - das Online-Geschäft hat sich in den vergangenen beiden Jahren aber auf zuletzt 145 Millionen Euro verdoppelt.

95 Prozent des Umsatzes in Filialen

Laut Ikea-Chef Peter Agnefjäll  werden noch immer 95 Prozent des Umsatzes in den Fililalen erwirtschaftet. "Viele Kunden wollen sich erst auf ein Bett legen oder auf ein Sofa setzen, bevor sie es kaufen", sagte er. Aber viele Kunden kombinierten beides. "Wir arbeiten daran, die Logistik für die Auslieferung der Bestellungen immer weiter zu verbessern." Dabei gehe es den Schweden nicht anders als anderen Händlern: "Die letzten 10 Kilometer auf dem Weg zum Kunden sind die schwierigsten", sagte er.

Um noch mehr Kunden in Deutschland zu gewinnen, hat Ikea im August ein lebenslanges Umtauschrecht auf seine Produkte eingeführt - allerdings weitgehend offen gelassen, wie weit dieses geht. Betzel schränkte ein, dass das Versprechen nicht für alte, abgenutzte Möbel gelte. "Da geht es auch um gesunden Menschenverstand." Wer 15 Jahre mit seiner Küche glücklich sei, könne diese danach nicht einfach umtauschen: "Das Geschäftsmodell hält auch Ikea nicht aus." In anderen Ländern, wo das lebenslange Umtauschrecht bereits gilt, hat sich nach Angaben einer Firmensprecherin aber bereits gezeigt, dass der Anteil der umgetauschten Produkte nicht deutlich gestiegen ist.

Schweden lieben Weiß - Italiener Hochglanz

Das Unternehmen beschäftigte nach Angaben von Ikea-Chef Peter Agnefjäll weltweit 135.000 Mitarbeiter. Weltweit hat Ikea 317 Filialen. Dabei seien die Kunden-Geschmäcker so unterschiedlich nicht. Egal ob China oder Russland, Deutschland oder Dänemark -  "Die Ähnlichkeiten sind größer als man denkt."

Doch natürlich gebe es auch paar Besonderheiten, sagte Agnefjäll. "Kunden in den USA mögen Einrichtungen in einem tiefen dunkelbraun. In Deutschland ist Holz beliebt, in Schweden eher weiße, klar lackierte Möbel, in Italien Hochglanz."

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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