Minus 23 Prozent im April Industrie bricht weg
10.06.2009, 11:13 UhrDas Verarbeitende Gewerbe in Deutschland hat im April den zweitgrößten Umsatzeinbruch seit der Wiedervereinigung verzeichnet. Verglichen mit dem Vorjahr gingen die Erlöse um 23,2 Prozent zurück.

Besonders das schwache Auslandsgeschäft machte den Unternehmen zu schaffen.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Den Unternehmen machte dabei besonders das schwache Auslandsgeschäft zu schaffen, das um 29,8 Prozent zurückging, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Auf dem Heimatmarkt fielen die Einbußen mit 17,3 Prozent dagegen geringer aus. Seit März sanken die Erlöse bereinigt um Preissteigerungen und saisonale Effekte um 1,8 Prozent, nach einem revidierten Plus von 1,6 Prozent. Verantwortlich dafür war allein das schwache Auslandsgeschäft, während die Erlöse in Deutschland stabil blieben.
Im Auge der Rezession
Besonders schwer traf es im April die Fahrzeughersteller und ihre Zulieferer: Binnen Jahressicht brach der Umsatz um 37,2 Prozent ein. Trotz der staatlichen Abwrackprämie setzten die Firmen auch verglichen mit März 8,9 Prozent weniger ab; das Inlandsgeschäft sank dabei um 3,7 Prozent. Allerdings hatten die Firmen im März noch ein kräftiges Umsatzplus von mehr als zehn Prozent verzeichnet, in Deutschland sprangen die Erlöse sogar um fast ein Fünftel nach oben.
Ähnlich hoch wie im Fahrzeugbau war das Minus auch bei den Metallfirmen mit einem Drittel und beim Maschinenbau. Von den großen Wirtschaftszweigen erwirtschafteten allein die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln mehr Umsatz als im Vorjahr - das Plus lag hier bei 6,6 Prozent.
Hoffen aufs zweite Halbjahr
Bis die hohen Verluste der Industrie aufgeholt sind, dürfte es nach Einschätzung von Experten noch einige Monate dauern. Fachleute rechnen erst im zweiten Halbjahr mit einer Belebung der Wirtschaft. Deutschland steckt derzeit in der schwersten Rezession seit den 1930er Jahren. Die Bundesbank erwartet für das laufende Jahr einen Einbruch der Wirtschaftsleistung um 6,2 Prozent.
Konkrete Umsatzzahlen in Euro und Cent lagen nicht vor, da das Bundesamt Index-Werte mitteilt.
Quelle: ntv.de, rts