Wirtschaft

Butter 40 Prozent teurer Inflation steigt deutlich

Angeschmiert: Die Lebenserhaltungskosten in Deutschland erreichen im Juli einen Wert, der zuletzt im November 2008 höher war. Vor allem Benzin und diverse Lebensmittel sorgen für den Preisschub.

Da wird die Butterbemme zum Genuss, wenn der Preis für das tierische Streichfett steigt.

Da wird die Butterbemme zum Genuss, wenn der Preis für das tierische Streichfett steigt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Preise für Waren und Dienstleistungen in Deutschland steigen wieder etwas schneller. Die Lebenshaltungskosten lagen im Juli um 1,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor, weil vor allem Heizöl, Benzin und viele Lebensmittel teurer wurden, teilte das Statistische Bundesamt nach endgültigen Berechnungen mit. Eine höhere Teuerungsrate gab es zuletzt im November 2008 mit 1,4 Prozent. Im Juni hatte sie noch bei 0,9 Prozent gelegen.

Trotz des Anstiegs herrscht nach Definition der Europäischen Zentralbank Preisstabilität, die sie bis zu Werten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet sieht. Von Juni auf Juli zogen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent an.

Inflation frisst Lohnsteigerung

Allerdings reicht der Preisanstieg aus, um einen großen Teil der Lohnerhöhungen wieder aufzuzehren. Die tariflich vereinbarten Monatsverdienste legten im Frühjahr mit 1,9 Prozent so schwach zu wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Bei der aktuellen Teuerungsrate bliebe nur ein realer Lohnzuwachs von 0,7 Prozent übrig. Wegen Kurzarbeit, dem Wegfall von Sonderzahlungen und dem Aussetzen von Tarifverträgen profitieren längst nicht alle Beschäftigten in vollem Umfang von den vereinbarten Lohnerhöhungen. "Der Konsum fällt deshalb in diesem Jahr als Wachstumstreiber aus", sagte die Analystin von Sal. Oppenheim, Katrin Löhken. Während die Exporteure im ersten Halbjahr auf ein Umsatzplus von 18 Prozent kamen, meldeten die Einzelhändler lediglich einen Zuwachs von 0,5 Prozent.

Harte Butterpreise       

Trotz des kräftigen Aufschwungs und der stark sinkenden Arbeitslosigkeit rechnen die Experten von Sal. Oppenheim damit, dass die Verbraucher in diesem Jahr 1,0 Prozent weniger für den Konsum ausgeben werden. "Dieser Rückgang wird auch 2011 nicht ganz aufgeholt", sagte Löhken. Dann dürften die Konsumausgaben um etwa 0,8 Prozent zulegen.

Tiefer in die Taschen greifen müssen die Verbraucher vor allem für Mineralölprodukte. Leichtes Heizöl kostete 26,5 Prozent mehr als im Juli 2009, Diesel und Benzin 11,2 Prozent mehr. Strom verteuerte sich um 3,0 Prozent. Dagegen verbilligten sich Gas um 5,4 Prozent sowie die Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme um 9,0 Prozent.

Viele saisonabhängige Lebensmittel wurden dagegen teurer. "Auffällig starke Preissteigerungen wurden vor allem bei frischem Gemüse und Obst beobachtet", hieß es. Gemüse kostete 8,9 Prozent und Obst 7,7 Prozent mehr. Für Fisch und Fischwaren wurden durchschnittlich 3,3 Prozent mehr verlangt. Butter verteuerte sich mit 40,1 Prozent noch stärker. Süßwaren waren dagegen für 1,4 Prozent günstiger zu haben, Brot- und andere Getreideerzeugnisse kosteten 0,5 Prozent weniger.

Quelle: ntv.de, rts

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