Vorstände bleiben Männerdomäne Kaum Frauen im Chefsessel
13.04.2010, 12:36 UhrWeibliche Chefs haben in Deutschland weiterhin Seltenheitswert. Nur jede vierte Frau schafft es in die erste Führungsebene eines Unternehmens oder einer Behörde.
Frauen sind einer Studie zufolge selbst als Führungskräfte häufig von der wirtschaftlichen Macht ausgeschlossen. Sie seien vor allem bei kleineren Betrieben, Dienstleistern und im Öffentlichen Sektor zu finden, aber seltener bei Großunternehmen und bedeutenden Branchen, heißt es in einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Dafür wurden 16.000 Unternehmen befragt.
Insgesamt sei jede vierte Führungskraft weiblich, damit habe sich der Wert in den vergangenen vier Jahren kaum verändert. "Nach wie vor sind die Ergebnisse ernüchternd", hieß es.
Grundsätzlich sei nicht überraschend, dass es mehr weibliche Chefs bei Dienstleistungsunternehmen gebe, weil hier auch der Frauenanteil unter allen Beschäftigten größer sei als etwa in der Industrie. Gute Chancen haben der Studie zufolge Frauen in Sektoren wie Erziehung, Gesundheitswesen oder Gastronomie. Schlechter sieht es dagegen im Finanz- und Versicherungssektor aus, obwohl auch hier der Anteil der Frauen an der Belegschaft hoch sei. "Besonders dort, wo es um wirtschaftliche Macht geht, sind Frauen wenig vertreten."
Auch Großunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten werden besonders häufig von Männern geleitet: Der Frauenanteil in der ersten Führungsebene liegt dort gerade einmal bei neun Prozent. Immerhin seien Fortschritte zu vermelden: Vor vier Jahren waren es noch lediglich sechs Prozent.
Quelle: ntv.de, rts