Fulminantes Börsendebüt Linkedin zündet Kursfeuerwerk
19.05.2011, 20:50 UhrLinkedin sorgt mit seinem IPO in New York für Aufsehen. Die Aktie des Online-Karrierenetzwerkes legt zeitweise um bis zu 170 Prozent zu. Im Handelsverlauf klettern die Linkedin-Papiere auf bis zu 121,97 Dollar. Der Ausgabepreise betrug 45 Dollar.
Der Börsengang des Online-Karrierenetzwerkes Linkedin hat in New York ein fulminantes Kursfeuerwerk ausgelöst. Das Debüt weckte Hoffnungen auf eine ähnliche Entwicklung bei möglichen künftigen IPOs etwa des Netzwerks Facebook, des Schnäppchen-Anbieters Groupon, des Spiele-Entwicklers Zynga und des Nachrichtendienstes Twitter.
Die Linkedin-Papiere legten zeitweise um bis zu 170 Prozent zu, eine seit Jahren bei Börsendebüts von US-Firmen nicht mehr gesehener Kurssprung. Experten erinnerte das an Zeiten zur Jahrtausendwende, als Internetwerte etwa am Neuen Markt in Frankfurt ebenfalls extreme Kurszuwächse binnen kurzer Zeit einfuhren. Kritiker sprechen bereits von einer Blase wie zu DotCom-Zeiten, die damals bekanntermaßen platzte.
Im Handelsverlauf kletterten die Linkedin-Papiere auf bis zu 121,97 Dollar, was den Konzern mit mehr als elf Milliarden Dollar bewertete. Noch vor drei Wochen hatte das Unternehmen eine Preisspanne für den Börsengang angepeilt, die einen Firmenwert von drei Milliarden Dollar bedeutet hätte.
100.000 Mitglieder
Wegen des großen Interesses hatte die Firma erst am Dienstag die Spanne um 30 Prozent auf 42 bis 45 Dollar angehoben und den Ausgabepreis dann am obersten Ende festgesetzt. Bei dem Börsengang brachte Linkedin rund 7,8 Millionen Aktien auf den Markt, was knapp acht Prozent der Firma entspricht. Dabei strich das Unternehmen 352,8 Millionen Dollar ein.
Linkedin gibt die Zahl seiner Mitglieder weltweit mit 100 Millionen an. Das Netzwerk ermöglicht es vor allem, Kontakte auf der beruflichen Ebene zu erstellen und auszubauen. Der Service wird in sechs Sprachen angeboten. Der von Jeff Weiner geleitete Konzern erwirtschaftete 2010 einen Nettoumsatz von 243 Millionen Dollar und verdiente 15,4 Millionen Dollar. Vor nicht einmal zehn Jahren war Linkedin als Ein-Mann-Betrieb mit einer ambitionierten Idee und einem Computer von einem Wohnzimmer aus gestartet.
Hinter Linkedin stehen im Wesentlichen der Mitgründer Reid Hoffman mit 21,2 Prozent sowie die Finanzinvestoren Sequoia Capital, Greylock Partners und Bessemer Venture Partners mit zusammen 39,4 Prozent. Hoffman hatte bereits beim Verkauf des Online-Bezahldienstes PayPal an Ebay ordentlich Kasse gemacht.
Quelle: ntv.de, rts