Frischer Wind für China Longyuan auf Börsenkurs
04.12.2009, 09:03 UhrDer größte Windkraftanlagenbetreiber Asiens hat nach Angaben informierter Personen mit seinem Börsengang (IPO) umgerechnet rund 1,5 Mrd. Euro eingenommen. Die Aktien seien am oberen Ende der Angebotsspanne gepreist worden.
Longyuan ist eine Tochter der Guodian Corporation, einer der größten Stromerzeuger Chinas. Der Konzern soll laut den Informanten dank der hohen Nachfrage nun 2,1 Mrd. Aktien zum Preis von 8,16 Hongkong Dollar verkauft haben, die indikative Preisspanne hatte bei 6,26 bis 8,16 Hongkong Dollar gelegen. Am kommenden Dienstag will Longyuan seine Erstnotiz feiern.
Longyuan Power soll noch die Option haben, das IPO-Volumen um 15,0 Prozent zu erhöhen, so dass dann die Einnahmen auf rund 1,7 Mrd. Euro steigen könnten. Der Börsengang der Longyuan Power Group ist der fünftgrößte in diesem Jahr an dem Handelsplatz Hongkong. Der chinesische Staatsfonds China Investment Corp (CIC) soll für 400 Mio. US-Dollar Aktien gezeichnet haben. Der CIC habe sich zudem verpflichtet, die Aktien binnen zwölf Monate nicht zu verkaufen, hieß es von informierten Personen.
Der CIC verwaltet nach Einschätzung von Beobachtern ein Anlagevolumen von 4,0 Mrd. US-Dollar. Der Fonds investiert unter anderem in Rohstoffe und alternative Energien. Hintergrund dafür dürfte die steigende Energienachfrage in China sein, China versucht sich vom Weltmarkt unabhängiger zu machen. Zu den weiteren Investoren beim Longyuan-Börsengang gehören der US-Milliadär Wilbur Ross mit 100 Mio. US-Dollar, die China Life Insurance (Group) mit 180 Mio. US-Dollar, die Value Partners Group und die Bank of East Asia.
Der Börsengang von Longyuan wird von Morgan Stanley und der UBS durchgeführt. Die Muttergesellschaft Guodian wird nach dem Börsengang noch einen Anteil von 65,66 Prozent an der China Longyuan Power Group halten. Longyuan gilt als Pionier im Bereich Windenergieerzeugung in China und soll laut Beobachter auf einen Marktanteil von 24 Prozent kommen.
Die Energieerzeugung aus dem Bereich erneuerbaren Ressourcen wird in China zunehmend forciert. In China kommen 80 Prozent der in dem Land erzeugten Energie aus Kohlekraftwerken, was zu einem hohen Ausstoß von Treibhausgasen führt. Um dem entgegenzuwirken, hat Chinas Nationale Energiebehörde sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 rund 15 Prozent seiner erzeugten Energie aus erneuerbaren Ressourcen zu bekommen. Zur Zielerreichung kommen die Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Ressourcen in den Genuss staatlicher Subventionen.
Energiesektor konnten im laufenden Jahr bereits von dem Strategiewechsel und steigendem Umweltbewußtsein der chinesischen Regierung profitieren. Die Aktien der China WindPower Group und China Solar Energy Holdings konnten sich im laufenden Jahr mehr als verdoppeln.
Quelle: ntv.de, DJ