Wirtschaft

Singh klopft in Deutschland an Merkel öffnet die Indien-Tür

Lobende Worte aus Indien: "Deutschland ist der Wirtschaftsmotor der Welt und für uns einer der wichtigsten Handelspartner."

Lobende Worte aus Indien: "Deutschland ist der Wirtschaftsmotor der Welt und für uns einer der wichtigsten Handelspartner."

Der Gast aus dem Mittleren Osten bringt lobende Worte mit: "Deutschland ist der Wirtschaftsmotor der Welt", sagt Manmohan Singh. Gemeinsam mit Bundeskanzlerin Merkel will der Präsident der aufstrebenden Wirtschaftsmacht den deutsch-indischen Handel intensivieren. Für die deutsche Wirtschaft geht es um 1,2 Milliarden potenzielle Kunden. Für die Inder um Knowhow und Reaktortechnik.

Hightech für den Subkontinent: Die Atmosphäre des Staatsbesuchs beschrieben Beobachter als freundlich.

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Deutschland und Indien wollen bis zum Jahr 2012 das Volumen der gemeinsamen Handelsbeziehungen auf etwa 20 Mrd. Euro steigern. Bei seinem Besuch in Berlin forderte der indische Premierminister Manmohan Singh dafür einen Abbau der Ausfuhrrestriktionen für sensible Güter nach Indien.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte eine engere Zusammenarbeit zu - unter anderem auch im militärischen Bereich. Zudem begrüßte sie die Fortschritte bei den Verhandlungen eines Freihandelsabkommens zwischen der EU und Indien, das in den kommenden Monaten abgeschlossen werden sollte.

Der deutsch-indische Handel erreichte nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) im Jahr 2009 ein Volumen von 13 Mrd. Euro. Die deutschen Exporte kamen dabei auf ein Volumen von 8 Mrd. Euro.

Kernkraft aus deutschen Landen

"Deutschland ist der Wirtschaftsmotor der Welt und für uns einer der wichtigsten Handelspartner", betonte Singh. "Eine Lockerung deutscher Exportkontrollen werden sicher neue Horizonte der Ausweitung des Handels ermöglichen."

Ausdrücklich betonte er den Wunsch nach einer Zusammenarbeit bei der zivilen Nutzung der Atomenergie. Zudem befürworte Indien eine engere Zusammenarbeit von Fachkräften. Merkel wird im kommenden Jahr zum 60. Jubiläum der bilateralen diplomatischen Beziehungen nach Indien reisen.

Durchbruch für Pharma-Firmen

Vor dem Wochenende hatten sich die EU und Indien auf die Grundzüge eines Freihandelsabkommens geeinigt. Einen Durchbruch brachte dabei die Beilegung eines Streits über Generika. Die europäische Pharmaindustrie pocht dabei darauf, dass ihre Patentrechte nicht durch eine zu schnelle Nachahmung der Medikamente durch indische Pharmafirmen unterlaufen werden. Die EU sagte nun zu, dass Generika-Lieferungen aus Indien etwa nach Südamerika nicht von der EU gestoppt würden.

Der BDI hatte schon am Donnerstag betont, wie wichtig eines solches Freihandelsabkommen für die deutschen Industrie sei. Vor allem die Automobilindustrie beklagt Einfuhrzölle von bis zu 60 Prozent in Indien. Indien wird wegen seiner rund 1,2 Mrd. Bewohnern als wichtiger künftiger Absatzmarkt gesehen.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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