Manipulationen an den Ölmärkten Obama wittert Betrug
21.04.2011, 22:27 UhrSteigende Benzinpreise hier, kletternde Ölpreise dort - und wütende Bürger aller Orten. Das ruft nicht nur in Deutschland die Politik auf den Plan. In den USA will Präsident Obama dem Verdacht auf Manipulation und Betrug an den Ölmärkten nachgehen.

US-Präsident Barack Obama will dem Verdacht auf Manipulation und Betrug an den Ölmärkten nachgehen.
(Foto: REUTERS)
Nicht nur in Deutschland ächzen die Autofahrer unter den gestiegenen Benzinpreisen, auch in den USA müssen die Bürger für Sprit tiefer in die Taschen greifen und das wiederum ruft die Politik auf den Plan: US-Präsident Barack Obama will dem Verdacht auf Manipulation und Betrug an den Ölmärkten nachgehen. Justizminister Eric Holden stelle hierzu ein spezielles Team zusammen, sagte Obama.
Viel scheint er sich davon aber selbst nicht zu versprechen: "Die Wahrheit ist, dass wir keine Wunderwaffe besitzen, die die Treibstoffpreise sofort senken kann", räumte der Präsident ein. Bei den Untersuchungen solle auch die Rolle von Händlern und Spekulanten geprüft werden.
Zu der Arbeitsgruppe würden Vertreter der Börsenaufsicht, des Landwirtschafts-, Energie-, Justiz- und Finanzministeriums gehören.
Mehrere Gründe für steigende Preise
Benzin wird aus Öl gewonnen. Der Ölpreis ist zuletzt stark gestiegen. An den Märkten wurden als Gründe die Unruhen im Nahen Osten und in Afrika angeführt. Auch die Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan und der schwache Dollar dienten als Begründung. Letzreres stützt die Rohöl-Nachfrage aus Ländern außerhalb des Dollar-Raums.
Hauptgrund für den schwachen Dollar ist die amerikanische Geldpolitik. Im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftsräumen gehen Experten von einer anhaltend expansiven US-Geldpolitik mit sehr niedrigen Zinsen aus.
Öl so teuer wie 2008
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Juni kostet derzeit rund 125 Dollar. Der Preis für ein Barrel der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) leigt derzeit knapp über 112 Dollar. Damit kostet Rohöl so viel wie zuletzt im August 2008.
Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa