Wirtschaft

"Lage besser als erwartet" Pandemie-Regeln für Kurzarbeitergeld enden

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
Die Kurzarbeit-Regelung für den vereinfachten Bezug wird nicht verlängert.

Die Kurzarbeit-Regelung für den vereinfachten Bezug wird nicht verlängert.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Mit mehr als 45 Milliarden Euro stabilisiert die Bundesagentur für Arbeit in der Corona-Pandemie den Arbeitsmarkt. Dies habe 1,3 Millionen Menschen vor Erwerbslosigkeit bewahrt, sagt der zuständige Minister. Angesichts der hohen Beschäftigung sei der vereinfachte Zugang zu der Hilfe nicht mehr erforderlich.

Die Sonderregeln für Kurzarbeit in Deutschland laufen in Kürze wieder aus. Der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld hat noch bis Ende Juni Bestand, soll dann aber nicht mehr verlängert werden, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil der "Rheinischen Post. Sowohl die wirtschaftliche Entwicklung als auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt seien "aktuell besser, als wir das im Herbst erwarten konnten".

Zunächst wegen der Corona-Folgen und dann wegen der Energiepreiskrise hatte Heil per Verordnung den Zugang zu Kurzarbeitergeld erleichtert. Der Anteil der Beschäftigten, der von Arbeitsausfall betroffen sein muss, bevor Kurzarbeit greifen kann, wurde gesenkt - von mindestens einem Drittel auf mindestens zehn Prozent. Diese Regeländerung hatte Heil zuletzt im Dezember 2022 bis Ende Juni verlängert. Ab Juli können Betriebe Kurzarbeitergeld dann wieder nach den alten Regeln beantragen.

Mehr zum Thema

"Wir haben heute zum Beispiel den höchsten Beschäftigungsstand, den die Bundesrepublik jemals hatte - trotz der Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine", sagte Heil. Jetzt sei Fachkräftesicherung das Thema. "Wir werden mehr Geld in Qualifizierung und Weiterbildung der Beschäftigten investieren. Gleichzeitig muss die Bundesagentur für Arbeit wieder Rücklagen für zukünftige Krisen bilden können." Derzeit gebe es nur noch 162.000 Beschäftigte in Kurzarbeit. Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise im Frühjahr 2020 seien es sechs Millionen gewesen. "In den Jahren 2020 bis 2022 haben wir insgesamt 45,5 Milliarden Euro für Kurzarbeitergeld ausgegeben. Das ist eine enorme Summe", bilanzierte der Minister.

Das habe sich aber ausgezahlt. Der Internationale Währungsfonds habe in einer Studie festgestellt, dass ohne die Sonderregelungen die Arbeitslosigkeit zur Hochzeit der Krise im zweiten Quartal 2020 um drei Prozentpunkte gestiegen wäre. "Das entspricht rund 1,3 Millionen Menschen, die wir mit Kurzarbeit vor Arbeitslosigkeit bewahrt haben", sagte der SPD-Politiker. "Die Unternehmen konnten ihre Fachkräfte halten und es hat die gesamtwirtschaftliche Nachfrage stabilisiert."

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen