Wirtschaft

Gerüchte um Komplettübernahme Postbank-Aktie beflügelt

Die Spatzen pfeifen es vom Dach: Die Postbank soll in Bälde von der Deutschen Bank übernommen werden. Der Markt reagiert positiv auf entsprechende Spekulationen. Die Papiere der Postbank verteuern sich um mehr als vier Prozent.

Die Deutsche Bank hält bereits knapp 30 Prozent an der Postbank.

Die Deutsche Bank hält bereits knapp 30 Prozent an der Postbank.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Neue Spekulationen über eine baldige Komplettübernahme durch die Deutsche Bank haben die Aktien der Postbank in die Höhe getrieben. Das Papier schoss um 4,3 Prozent auf 24,96 Euro nach oben. Auslöser war ein Medienbericht über eine bevorstehende Zusammenlegung der Informationstechnologie der beiden Konzerne. Dies werde als Vorbereitung auf eine möglicherweise bevorstehende Mehrheitsübernahme gesehen, sagten Händler.

Laut "Handelsblatt" arbeiteten die Banken mit Hochdruck am Aufbau einer gemeinsamen IT-Infrastruktur. Deutsche-Bank-Privatkundenvorstand Rainer Neske solle dafür ein Budget von rund 300 Millionen Euro zur Verfügung haben, schreibt die Zeitung. Deutsche Bank und Postbank lehnten eine Stellungnahme ab.

Nach Angaben aus Finanzkreisen wird bei den beiden Instituten grundsätzlich darüber nachgedacht, wie die künftige IT-Struktur aussehen könne und wie Kosten gespart werden könnten. Noch gebe es aber keine konkreten Schritte zur Zusammenlegung von Systemen. Dies solle erst im Rahmen der Integration nach einer Mehrheitsübernahme angegangen werden. Sowohl Postbank als auch Deutsche Bank arbeiten bei der Umsetzung ihrer technischen Prozesse mit dem Softwarekonzern SAP zusammen.

Rückkehr in die schwarzen Zahlen

Die Deutsche Bank hält an der Postbank knapp 30 Prozent und hat die Option, ab Februar 2012 die Mehrheit zu übernehmen. Um die vergleichsweise schwach kapitalisierte Postbank mit ihren rund 14 Millionen Privatkunden dann zu konsolidieren, braucht die Deutsche Bank voraussichtlich eine Kapitalerhöhung, da ihr vorhandenes Eigenkapital nicht ausreicht.

Die Postbank ist in Folge der Finanzkrise in die roten Zahlen gerutscht, weil ihr ein Portfolio mit riskanten Papieren hohe Abschreibungen eingebrockt hatte. 2009 stand ein Verlust vor Steuern von knapp 400 Millionen Euro in der Bilanz. 2010 strebt die Post-Tochter wieder Gewinne an. Die Deutsche Bank verdiente bereits im vergangenen wieder prächtig: Der Gewinn 2009 belief sich auf fünf Milliarden Euro netto.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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