Wirtschaft

Ein Fall für Medwedew Rettungsring für Wadan?

Der russische Eigentümer der insolventen Wadan-Werften aus Mecklenburg-Vorpommern macht dem Unternehmen Hoffnung auf Rettung. Russlands Präsident Dmitri Medwedew wolle bei seinem Deutschland-Besuch am Donnerstag zahlreiche Aufträge für Wadan ankündigen, teilte ein Sprecher von Wadan-Aufsichtsratschef und -Eigner Andrej Burlakow mit.

Der deutsche Nordosten schaut auf den russischen Präsidenten.

Der deutsche Nordosten schaut auf den russischen Präsidenten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Es gehe etwa um einen Milliardenauftrag über etwa zehn Schiffe sowie Öl- und Gasförderplattformen auf hoher See für den weltgrößten Nickelproduzenten Norilsk Nickel. Ein Norilsk-Sprecher erklärte jedoch: "Derzeit haben wir keine derartigen Pläne."

Burlakow ist mittlerweile zwar nicht mehr Generaldirektor des Wadan-Eigentümers FLC West, der 70 Prozent der Anteile hält, wie sein Sprecher bestätigte. Allerdings hält er ein Viertel der FLC-West-Anteile, sowie ein 30-prozentiges Wadan-Anteilspaket, das er von der südkoreanischen Werft STX übernommen habe. Somit ist er weiterhin der größte Eigner.

"Burlakow geht davon aus, dass die zu Gazprom gehörenden Gazflot mehrere Flüssiggastanker bestellen wird", sagte sein Sprecher. "Burlakow verhandelt auch mit der US-Firma Global Water Solutions über zehn Schiffe mit Meerwasserentsalzungsanlagen." Zudem werde die Bildung eines deutsch-russischen Werften-Konzerns erwogen, um der Übermacht aus Korea und Japan etwas entgegenzusetzen. Die Unternehmen waren für Stellungnahmen zunächst nicht zu erreichen.

Hoffen auf Massekredit

Auch mit den Aufträgen wäre das Überleben der Werft aber nicht gesichert. Wadan hofft weiterhin auf einen staatlichen Massekredit von 190 Mio. Euro. Der wiederum hängt davon ab, ob Wadan den einzigen verbliebenen Kunden Stena bei der Stange halten kann. Kreisen zufolge will das skandinavische Unternehmen die Bestellung von zwei Fähren rückgängig machen.

Der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg sagte: "Es ist unsere Erwartung, dass das Gespräch mit dem russischen Präsidenten Medwedew und der russischen Delegation auch dazu benutzt wird, um das Thema Wadan-Werft anzusprechen."

Quelle: ntv.de, wne/rts

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