Auf der Spur der Spekulanten Rohstoffdeals unter der Lupe
02.09.2010, 08:21 UhrNach Frankreich geht auch Deutschland in die Spur, Spekulationen mit Rohstoffen strenger regulieren zu wollen. Ein entsprechendes Strategiepapier der Regierung liegt angeblich bereits vor. Zockereien mit Rohstoffen seien schlecht für die Wirtschaft und gingen auf Kosten hungernder Menschen, zitiert eine Zeitung aus dem Bericht.
Deutschland unterstützt einem Zeitungsbericht zufolge eine französische Initiative und will gegen Spekulanten im Rohstoff-Handel vorgehen. Die Bundesregierung werde sich im Rahmen der G20 aus Industrie- und Schwellenländern für eine Begrenzung der Preisschwankungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten einsetzen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung".
"Nahrungsmittel dürfen nicht Gegenstand reiner Finanzspekulation sein", heißt es demnach in einem Strategiepapier des Bundeslandwirtschaftsministeriums. "Es handelt sich um eine international zu lösende Aufgabe, diesem besorgniserregenden Trend entgegenzuwirken."
Regulierung zum Schutz der Armen
Zwar warnt das Ministerium der CSU-Politikerin Ilse Aigner vor "alten Fehlern der staatlichen Marktregulierung". Spekulationsgeschäfte drohten jedoch das Wirtschaftswachstum zu beeinträchtigen und "insbesondere für Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern die Versorgung mit Nahrungsmitteln zu erschweren", heißt es in dem Papier.
Frankreich hat die Europäische Union zu schärferen Vorgaben für den Rohstoff-Handel aufgefordert. Die bisherige Regulierung reiche nicht aus, um den mehr und mehr von Finanzinteressen geleiteten Handel zu kontrollieren, hieß es kürzlich in einem Brief der Regierung an die EU-Kommission. Frankreich will eine internationale Kontrolle des Handels zu einem zentralen Thema seiner einjährigen G20-Präsidentschaft machen, die im November beginnt.
Quelle: ntv.de, rts