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Tablet statt Stift und Papier So digitalisiert Arne Peine die Intensivstation

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Ärzte im Krankenhaus müssen viele Daten im Blick haben, das Assistenzsystem "Mona" soll sie bündeln.

Ärzte im Krankenhaus müssen viele Daten im Blick haben, das Assistenzsystem "Mona" soll sie bündeln.

(Foto: Clinomic)

Intensivmediziner Arne Peine erfährt lange Zeit am eigenen Leib, wie schwierig es ist, für die Patienten da zu sein. Er hat viel Zeit damit verbracht, Daten von einem Monitor auf einen anderen zu übertragen. Wie er das mit seinem Startup Clinomic gerade ändert, erzählt er bei "So techt Deutschland".

Auf Intensivstationen kommt es für Ärzte, Pflegepersonal und vor allem für die Patienten auf Genauigkeit und meist auch Geschwindigkeit an. Doch wenn Intensivpatienten von bis zu 20 Geräten umringt sind, kann es kompliziert werden. Bislang ist es häufig so, dass bunte Stifte als Arbeitsgerät zum Einsatz kommen, erklärt Arne Peine, Gründer und Technikvorstand des Health-Startups Clinomic. Dann heißt es für Krankenpfleger und Schwestern häufig: "Dein Job ist, diese Zahlen, die da oben stehen, auf ein Blatt Papier zu schreiben." Die Konsequenz: Auch Ärzte verbringen einen großen Teil ihrer Arbeit damit, Papierkram zu erledigen und Excel-Tabellen auszufüllen.

Mit Clinomic wollen das Arne Peine und sein Mitgründer ändern. Sie haben "Mona" entwickelt, kurz für Medical On-Site Assistant, ein Tablet mit Software, die in der Lage ist, Daten von verschiedenen Geräten am Intensivbett zu bündeln und übersichtlich aufzubereiten. Denn die Informationen, die verarbeitet werden müssen, sind ohne technische Hilfe nicht zu überblicken. "Wir reden von 1000 Datenpunkten pro Patient pro Stunde. Und als Arzt habe ich 14 Patienten, das heißt also 14.000 Punkte." Die Fehleranfälligkeit sei dementsprechend hoch, so Peine. Er spricht aus Erfahrung. Denn bevor er Gründer wurde, war Arne Peine lange Zeit als Intensivmediziner im Klinikbetrieb im Einsatz.

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Neben der Bündelung und Aufbereitung von Daten bietet Clinomic auch telemedizinische Dienste an, damit sich Ärzte untereinander austauschen können. So entstehen Netzwerke, um sich über spezifische Fragen zu beraten. Mittlerweile bietet das Startup die ärztliche Leistung auch selbst mit im Paket an. "Das heißt, vor Ort haben wir Ärztinnen und Ärzte mit sehr hoher Qualifikation und unsere Kunden können sich das sozusagen mit dazu buchen, dass sie auch eine ärztliche Beratung bekommen", berichtet Peine. Ein interdisziplinäres, inzwischen 60-köpfiges Team arbeitet daran.

Mit Arne Peine sprachen Frauke Holzmeier und Andreas Laukat. Das komplette Gespräch können Sie sich im Podcast "So techt Deutschland" anhören.

So techt Deutschland

In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist.

Alle Folgen finden Sie in der ntv App, bei RTL+, Amazon Music, Apple Podcasts, Spotify und im RSS-Feed.

Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de

Quelle: ntv.de, cam

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