Ausgabepreis zum Handelsschluss Ströer mit Punktlandung
15.07.2010, 19:31 UhrDeutschlands drittgrößter Börsengang 2010 - dieses Label kann sich der Außenwerber Ströer nun anheften. Das Emissionsvolumen liegt bei etwa 400 Millionen Euro. Nur Brenntag und KDG rangieren noch vor der Kölner Unternehmensgruppe.
Der Kölner Außenwerbekonzern Ströer hat ein durchwachsenes Börsendebüt hingelegt. Nach anfänglichen Zugewinnen von drei Prozent geriet das Papier wie der gesamte Aktienmarkt unter Druck und schloss am Ende exakt auf dem Ausgabepreis von 20 Euro.
Gemessen am Emissionsvolumen von fast 400 Millionen Euro ist Ströer der drittgrößte Neuzugang in Frankfurt 2010. Kabel Deutschland und Brenntag hatten bei ihren Börsengängen kurz vor Ostern jeweils über 700 Millionen eingenommen. Beide Unternehmen haben mittlerweile den Sprung in den MDax geschafft - ein Ziel, dass sich auch Ströer-Chef und Mitgründer Udo Müller gesetzt hat.
Bei dem Initial Public Offering (IPO) wurden 19,7 Millionen Aktien zur Zeichnung angeboten. Der Großteil davon stammte aus einer Kapitalerhöhung, so dass Erlöse von rund 300 Millionen Euro in die Unternehmenskassen fließen dürften. Das Geld soll zum Kauf eines polnischen Unternehmens, zur Anteilsaufstockung an einem türkischen Konzern und zum Schuldenabbau dienen. Daneben erzielte der Finanzinvestor Cerberus mit dem Verkauf von Ströer-Aktien rund 83 Millionen Euro. Cerberus hatte Ströer 2004 bei einem Zukauf unter die Arme gegriffen und hielt deswegen eine Option auf 15 Prozent des Unternehmens.
Die beiden Unternehmenseigentümer, Firmenchef Udo Müller und Dirk Ströer, haben bei dem Börsengang keine Aktien verkauft. "Das Unternehmen trägt meinen Namen, und ich werde auch weiter größter Aktionär bleiben", sagte Dirk Ströer, der Sohn des 2004 gestorbenen Mitgründers Heinz Ströer. Bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption werden Müller und Ströer zusammen nach dem Börsengang knapp 55 Prozent der Ströer-Anteile halten; der Streubesitz wird rund 45 Prozent betragen.
Quelle: ntv.de, wne/rts