Wirtschaft

IPO, Abspaltung oder Verkauf? ThyssenKrupp-Umbau läuft

ThyssenKrupp: Konzernumbau kommt voran.

ThyssenKrupp: Konzernumbau kommt voran.

(Foto: REUTERS)

ThyssenKrupp Stainless ist der weltgrößte Hersteller von Edelstahl. Allerdings ist das Geschäft zyklisch und Deutschlands Stahlbranchenprimus will es loswerden. Drei Möglichkeiten sind im Gespräch. Investmentbanken sollen die bestmögliche finden.

ThyssenKrupp treibt die Trennung von seiner Edelstahl-Sparte voran. Investmentbanker der Citigroup und der Deutschen Bank sollten ausloten, ob ein Verkauf, eine Abspaltung oder ein Börsengang die bestmögliche Lösung ist, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. ThyssenKrupp und die Banken wollten dazu nicht Stellung nehmen.

Der neue Vorstandschef Heinrich Hiesinger hatte im Mai die Trennung von dem zyklischen Geschäft beschlossen, ThyssenKrupp will aber mit einer Minderheit beteiligt bleiben. Er hatte einen Zeithorizont von 12 bis 18 Monaten genannt.

IPO favorisiert

Ein Börsengang wird als wahrscheinlichste Variante gesehen. Er ist Hiesingers Favorit und trifft auch bei den Arbeitnehmervertretern auf Zustimmung. Er wäre aber erst im kommenden Jahr möglich. Ein Verkauf an einen Konkurrenten gilt als kartellrechtlich schwierig: ThyssenKrupp Stainless ist der weltgrößte Hersteller von Edelstahl. Finanzinvestoren wiederum scheuen das Geschäft mit seinem Auf und Ab, das zudem stark von Rohstoffpreisen abhängig ist.

Bekommt Hiesinger die Sparte anders nicht los, ist auch eine Abspaltung denkbar. Vorbild dafür ist ArcelorMittal. Der Rivale hatte seine Edelstahl-Sparte Aperam Anfang des Jahres an die Börse gebracht und die Anteile an die eigenen Aktionäre verschenkt. Analysten taxieren die Edelstahl-Sparte bei einem Börsengang auf einen Unternehmenswert von 2,5 Mrd. bis 3,0 Mrd. Euro.

Die ThyssenKrupp-Tochter beschäftigt 11.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von sechs Milliarden Euro. Neben den deutschen Standorten Krefeld, Bochum und Dillenburg fertigt das Unternehmen den Werkstoff auch in Italien, China und Mexiko. Hiesinger will mit dem Verkaufsprogramm, das auch Teile des Autozuliefer-Geschäfts umfasst, den bis zu 6,5 Milliarden Euro hohen Schuldenberg des Konzerns abbauen.

Quelle: ntv.de, rts

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