Wirtschaft

Ölpest im Golf von Mexiko Transocean zahlt Milliarden-Strafe

Ein durch die Ölkatastrophe verseuchter Pelikan.

Ein durch die Ölkatastrophe verseuchter Pelikan.

(Foto: REUTERS)

Bis zu 780 Millionen Liter fließen ins Meer, mehr als 1000 Kilometer Küste werden verschmutzt. Wegen der Ölpest im Golf von Mexiko vor zwei Jahren bittet die US-Regierung nach dem britischen Ölmulti BP nun auch das Unternehmen Transocean zur Kasse.

Transocean zählt neben Halliburton und BP zu den Firmen, die für die Ölpest verantwortlich gemacht werden.

Transocean zählt neben Halliburton und BP zu den Firmen, die für die Ölpest verantwortlich gemacht werden.

Fast drei Jahre nach der verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko hat auch der Plattformbetreiber Transocean einen Milliardenvergleich mit der US-Regierung geschlossen. Das Schweizer Unternehmen werde als Gegenleistung für die Beilegung von Zivil- und potenziellen Strafklagen insgesamt 1,4 Milliarden Dollar (1,06 Milliarden Euro) zahlen, teilte das Justizministerium in Washington mit. Der Tiefsee-Spezialist habe ein Schuldbekenntnis unterschrieben, das noch von einem Gericht in New Orleans (Louisiana) abgesegnet werden müsse.

Transocean hatte die vom britischen Ölkonzern BP geleaste Plattform "Deepwater Horizon" betrieben, die im April 2010 im Golf von Mexiko gesunken war. Bei dem Unglück starben elf Menschen. Aus einem Leck in 1500 Meter Tiefe waren insgesamt bis zu 780 Millionen Liter Erdöl ins Meer gesprudelt. Mehr als 1000 Kilometer Küste in den US-Südstaaten wurden verschmutzt.

"Katastrophe vorhersehbar und vermeidbar"

Transocean wurde eine Mitschuld an der Katastrophe gegeben. Das Unternehmen muss deshalb eine Milliarde Dollar für die Gewässerverunreinigung zahlen und 400 Millionen Dollar Strafe für kriminelle Handlungen. Transocean werde die Zahlung über eine Periode von fünf Jahren leisten, wobei im laufenden Jahr 560 Millionen Dollar anfallen, teilte die im Schweizer Kanton Zug ansässige Firma mit.

Zur Schuldfrage hatte eine von US-Präsident Barack Obama eingesetzte Untersuchungskommission erklärt, die Katastrophe sei "vorhersehbar und vermeidbar" gewesen. Zwar seien US-Behörden mitverantwortlich, die Hauptschuld liege aber bei den beteiligten Firmen BP, Transocean und Halliburton.

Im vergangenen November hatte sich BP mit dem Justizministerium auf eine Strafzahlung von 4,5 Milliarden Dollar geeinigt. Zudem muss sich der Ölkonzern auf weitere zivilrechtliche Forderungen einstellen.

Quelle: ntv.de, dpa

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