Kosten übersteigen Geldwert Trump will kostspielige US-Pennys abschaffen
10.02.2025, 09:43 Uhr Artikel anhören
2023 wurden in den USA 4,5 Milliarden Pennys geprägt.
(Foto: picture alliance / imageBROKER)
Der US-Präsident und sein Chef-Sparer kürzen derzeit, wo sie nur können. Nun soll Geld beim Geld gespart werden. Auf Anregung von Musk will Trump die Ein-Cent-Münzen abschaffen. Denn US-Pennys sind in ihrer Herstellung teurer als ihr Nennwert. Andere Länder sind ähnliche Schritte schon gegangen.
US-Präsident Donald Trump hat US-Finanzminister Scott Bessent nach eigenen Angaben angewiesen, die Produktion der als Penny bekannten Ein-Cent-Münze in den USA einzustellen. Dies schrieb Trump am Sonntag (Ortszeit) in einem Posting auf seinem eigenen Social-Media-Kanal Truth Social. "Viel zu lange haben die Vereinigten Staaten Pfennige geprägt, die uns buchstäblich mehr als 2 Cent kosten. Das ist so verschwenderisch", so Trump.
Ob die Idee von Trump selbst stammt, ist ungewiss. Bereits vor zweieinhalb Wochen hieß es auf dem X-Account von DOGE (Department of Government Efficiency) - der inoffiziellen Behörden, die von Elon Musk verantwortet wird - die Herstellung einer Ein-Cent-Münze (Penny) koste gut drei Cent. Im Haushaltsjahr 2023 habe dies die Steuerzahler 179 Millionen US-Dollar gekostet. Im Jahr 2023 habe die Staatliche Münze 4,5 Milliarden Pennys hergestellt. Sie würden rund 40 Prozent der 11,4 Milliarden zirkulierenden US-Münzen ausmachen, so DOGE.
Der Penny wurde erstmals 1793 von der Regierung ausgegeben. Seit 1909 ziert das Profil von Präsident Abraham Lincoln die Vorderseite der Münze, die aus Zink und Kupfer hergestellt ist. In den USA wird seit Jahren darüber debattiert, ob der Penny aus dem Sortiment der amerikanischen Währung gestrichen werden sollte.
Schweiz stampft teuren Einräppler ein
Die USA wären nicht das erste Land, das sein Kleingeld, beziehungsweise einen Teil davon abschafft. 2007 schaffte etwa die Schweiz den sogenannten Einräppler ab. Wie Blick.ch berichtet, war die kleinste Münze des Landes zuvor über Jahrzehnte fast nur noch als Glücksbringer oder in der Werbung eingesetzt worden. Das Missverhältnis zwischen Nennwert und Herstellungskosten war demzufolge noch größer als in den USA. Ein Einräppler soll elf Rappen gekostet haben. Daher entschied man sich für die Abschaffung. Dieser ist der Fünfräppler bisher entgangen, obwohl auch bei ihm die Fertigung mehr kostet, als die Münze wert ist- nämlich nach Angaben der Schweizer Münze 2023 rund 6,9 Rappen.
Auch in der Europäischen Union gibt es seit einigen Jahren Diskussionen um den Fortbestand der Kupfermünzen. Ende 2019 gab es einen Vorstoß der EU-Kommission unter Ursula von der Leyen, die Ein- und Zwei-Cent-Münzen abzuschaffen. Eine EU-weite Regelung gibt es aber nach wie vor nicht. In einigen EU-Staaten gehört das Kleingeld jedoch der Vergangenheit an: Italien gibt seit 2018 keine Ein- und Zwei-Cent-Münzen mehr aus. Auch in den Niederlanden, Irland und Finnland spielt Kleingeld faktisch keine Rolle mehr.
Die Sparkasse berichtet, dass sich sogar die Deutschen, die bekanntermaßen am Bargeld hängen, in einer Umfrage für die Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen ausgesprochen hätten. Die Befragung durch die EU-Kommission fand zwischen September 2020 und Januar 2021 statt - eigentlich europaweit. 80 Prozent der 17.000 Antworten sollen allerdings aus Deutschland gestammt haben.
Quelle: ntv.de, als/rts