"Drei bis maximal fünf Tage" Weselsky setzt Streikrahmen fest
21.12.2023, 02:00 Uhr Artikel anhören
Im Januar wird es wieder ernst für Reisende im Schienenverkehr.
(Foto: picture alliance / Jochen Tack)
Kurz vor den Festtagen gibt GDL-Chef Weselsky bekannt, was Reisenden und Pendlern ab der zweiten Woche des neuen Jahres in Sachen Streik droht. Er verbindet sein Update mit einer scharfen Kritik am Bahnvorstand und an Boni-Zahlungen - sowie mit einer Forderung an Verkehrsminister Wissing.
Nach der Zustimmung der Mitglieder zu unbefristeten Streiks hat GDL-Chef Claus Weselsky klargestellt, dass die Lokführergewerkschaft nicht länger als fünf Tage streiken wird. "Wir werden Streiks von drei bis maximal fünf Tagen machen", sagte Weselsky der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Weselsky betonte weiter: "Einen unbefristeten Streik auszurufen, wäre mit Blick auf die Kunden und die wirtschaftlichen Folgen nicht in Ordnung. Da werden wir unserer Verantwortung gerecht." Er habe davon auch nie gesprochen. Es bleibe dabei, dass es bis zum 7. Januar keinen neuen Ausstand der Lokführer geben werde.
Forderung an Verkehrsminister Wissing
Zugleich fordert Weselsky Bundesverkehrsminister Volker Wissing von der FDP auf, sich in den festgefahrenen Tarifkonflikt einzuschalten. "Verkehrsminister Wissing sollte diesen Bahnvorstand rausschmeißen. Und wenn er das nicht macht, sollte er den Vorstand zur Rede stellen." Die Reaktion der Konzernspitze auf das Ergebnis der Urabstimmung sei "unverschämt" gewesen. Der Gewerkschafter erklärte zudem: "Wissing sollte dem Vorstand die Boni streichen und endlich messbare sowie kurzfristige Ziele vorgeben. Dann kann man über Boni neu reden."
Weselskys Gewerkschaft hatte in der diesjährigen Tarifrunde Ende November die Gespräche mit dem Staatskonzern für gescheitert erklärt. Größter Streitpunkt ist die von der GDL geforderte Arbeitszeitverkürzung von 38 auf 35 Stunden pro Woche für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Dazu verlangt sie 555 Euro mehr im Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro.
Quelle: ntv.de, mpe